Der Computer hat am Ende immer Recht

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kerner twitter

Dieses Video ging zwar schon durch zahlreiche Blogs, ist aber so sehenswert, dass ich es einfach zeigen muss.
Der ZDF Talkshow-Moderator Johannes B Kerner liest die Tweets seines gefakten Accounts und findet Twitter „völlig Gehaltlos für das journalistisches Arbeiten“.
Auch die anschließende Diskussion mit seinen Gästen zum Thema Internet und Twitter ist wirklich köstlich:

Die komplette Sendung in der ZDF Mediathek
Bild: Screenshot ZDF

12 Kommentare

  1. Ja, ist echt skurril. Hatte letztens zufällig ein Buch in der Hand namens „Marketing von Innovationen“ oder so. Da waren ein paar Zitate drin, die durchaus in diese Runde gepasst hätten:
    Kaiser Wilhelm II: „Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd.“
    Ein IBM-Ingenieur über den Microprozessor, 1968: „Aber für was ist das gut?“
    Thomas Watson, Vorsitzender von IBM, 1943: „Ich denke, es gibt weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer.“
    Es gab da dann noch ein internes Memo von General Electric, das sinngemäß besagte, das Telefon (gerade frisch erfunden) habe für die Firma keinen Nutzen. Finde ich nur gerade leider nicht…

    Ich meine, dass Twitter momentan natürlich auch Scherzmedium ist, ist klar. Aber wenn man sich diesen Ausschnitt anguckt, ist das Fernsehen als Medium vom Scherz-Anteil her gar nicht so weit weg von Twitter.

    Außerdem, moment mal noch eben, was mir gerade noch einfällt… Haben die Öffentlich-Rechtlichen jetzt nicht mittlerweile schon mehrere Blogs, teilweise für einzelne Sendungen?
    Twittern tun sie doch auch. Haben nur noch nicht gemerkt, dass Twitter nicht einfach nur eine Benachrichtigungsfunktion für andere Web-Inhalte ist, sondern auch durchaus eigene Zwecke haben kann.

  2. Schade, die Sendung hätte ich gerne gesehen.
    Ich muss ja zugeben, bei mir ist es genauso. So richtig warm werde ich mit Twitter auch nicht.
    Ich nutze es hier und da, finde aber den Großteil so was von belanglos und uninteressant… „hallo, trinke gerade Kaffee“ – Na toll, wer will das wissen? Ich nicht.
    Oder man verpasst die wirklich interessanten Sachen, weil sie in dem ganzen unnützen Wust untergehen. Ganz davon abgesehen, dass es meiner Meinung nach sowieso nur interessant ist, wenn man mehr oder weniger den ganzen Tag davor sitzt…

    Ich will jetzt gar keine Grundsatzdiskussion lostreten, vielleicht springt der Funke ja auch noch zu mir über – irgendwann 😉

    • @Babel: genau! Wenn wir alt sind machen wir Neues ebenfalls schlecht, abgemacht 😉

      @Retronaut: Du hast Recht! Würde ich beruflich nicht ständig vor dem Rechner sitzen wäre Twitter nichts für mich. Twitter liest man nicht wie einen Feed, man liest nur wenn man online ist. Zumindest kenne ich niemanden, der seinen Twitter-Stream nachliest wenn er einen Tag nicht online war. Und zum Thema unnützer Wust habe ich vor einiger Zeit schon Mal etwas geschrieben 😉
      Die Highlights im Rauschen und die Aktualität der Tweets sind es mir aber durchaus wert mich täglich mit mit diesem Medium zuzuballern.

  3. Kerners Medienkompetenz wird schön sichtbar, während er den Journalisten der über den Iran redet einfach mit den Worten abwürgt: „Ich will nur mal sagen, wir haben das nicht vorbereitet […] das braucht kein Mensch“…

  4. @peter: Ich lese meinen Twitter-Stream täglich nach, ist bei mir wie eMails checken 😉
    Da das Ding aber so umfangreich nicht ist issas ne Sache von 15 Minuten.

    Wer den Overkill nicht haben will abonniert halt weniger. Und wen das belanglose Zeug nicht interessiert der followed was anderes. Im Grunde ist das wie mit den Blogs und dem anderen RSS-Zeug: man muss erstmal damit rumspielen. Irgendwann weiss man wieviel und welche Informationen man verarbeiten kann und will, und wie man das Ganze am besten nutzt.

    Das Tollste an dem Video find ich den Punkt den phryda auch schon angesprochen hat. Nämlich dass TV-Sender (und Parteien 😉 gerne mal Leute engagieren die in ihrem Namen die neuen Techniken nutzen um Rattenfänger zu spielen. Nix gegen öffentlich-rechtliche oder politische Blogs, Podcasts, und Twitter-Accounts, im Gegenteil. Aber dieses Rumgefake nervt.

  5. ich habe die sendung gesehen und war nicht überrascht das herr kerner keine ahnung hat wovon er spricht.
    das problem ist das die meisten neuen user twitter ansurfen und accounts folgen die für sie keinen inhalt von ihrem persönlichem interesse haben.
    genau da liegt das problem.
    der inhalt der tweets (das wissen wir zwitscherfreunde selber gut) kommt nur mit dem interesse an dem zu verfolgendem account.

  6. Johannes B. Kerner sollte laut Aussage eines Kabarettisten den ersten Platz für den besten Journalisten-Darsteller bekommen. Aber auch die ganze Riege auf den Stühlen, die da so eifrig sitzt, will sich offiziell natürlich nicht das Wasser abgraben lassen. „Ja im Iran war das wichtig… hier in Deutschland nicht.“ So ein Dünnsinn. Beim Amoklauf in Winnenden hat sich die ganze traditionelle funkende und schreibende Zunft auf ein armes Mädel gestürzt, dass getwittert hat, dass es wohl gerade einen Amoklauf in der Schule gäbe. Die Telefone haben nicht mehr stillgestanden und der letzte tweet des Mädchens war „Liebe Presse, ich weiß doch auch nichts!“
    Und wenn ich dann so Sprüche höre wie „Nachvollziehbarkeit und unbekannte Quellen etc.pp.“ da kann ich nur lachen. Erstens gibt es im Netz eine Menge journalistisch korrekt arbeitende Blogs und zweitens tun die Herren grad so, als ob sie sich der Quellen immer sicher wären. Das Wort „Zeitungsente“ ist nun mal eben nicht im Netz, sondern vor 50 Jahren in den Printmedien entstanden.

  7. auch wenn ich zugeben muss, dass es einiges an erfahrung und glück braucht, um via twitter die für mich wichtigen infos zu bekommen, muss ich sagen, dass ich schon viele, viele nützliche infos bekommen habe, an die ich sonst nie gekommen wäre. twitter is toll!

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