Socialize: Twitter und Facebook Connect

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connect

Nun mag man von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter halten was man will. Tatsache ist, dass dort viele Menschen zueinander finden und sich gegenseitig Nachrichten oder Links zukommen lassen. Dadurch pushen diese Netzwerke immer mehr Nachrichtenseiten und Blogs und lassen die Zugriffszahlen stetig steigen. Viele Webseiten ermöglichen daher ihre Inhalte bei Twitter und Facebook zu verlinken.
Der nächste Schritt in dieser vernetzte Online-Welt soll den Leser die Möglichkeit bieten, sich mit einem Twitter- oder Facebook-Profil auf anderen Seiten einzuloggen. Auch das sieht man gerade auf größeren Blogs und Nachrichtenseiten vermehrt. Somit wird das teilweise doch sehr aufwändige Ausfüllen der Formularfelder zum Kommentieren eines Beitrags durch zwei Klicks ersetzt. Blogger können leichter Besucher binden, die keine klassischen Blog-Leser sind, da man ihnen etwas bietet was sie kennen.

Da ich sowohl Twitter als auch Facebook ausgiebig nutze und mir diese Webseiten steigenden Traffic bringen, wollte ich den Blogrebellen-Lesern ebenfalls die Möglichkeit bieten, sich mit ihren Profilen einzuloggen. Das die Connect-Integration aufwändiger ist als von WordPress-Plugins gewohnt konnte ich nicht ahnen. Und so wurde diese Aufgabe zeitraubender als erwartet.
Jetzt funktioniert der Twitter- und Facebook-Connect bis auf einige Unfeinheiten annähernd perfekt. Wie ich das hinbekommen habe möchte ich nun versuchen zu erklären.

facebook twitter connect

Twitter-Connect

Hierfür nutze ich das WordPress-Plugin Twit Connect. Der Installationsanleitung folgend war es recht einfach das Plugin zu installieren. Nach der Registrierung einer neuen Application bei Twitter funktionierte das Plugin auf Anhieb.
Nach dem ersten Connect über den Blog wird ein neuer WordPress-Nutzer (Registrierter Leser) angelegt. Der Twitter-Benutzername, der Avatar und die Profil-URL werden übernommen.

Facebook-Connect

Hierfür setzte ich das WP Facebook-Connect Plugin ein. Die Erweiterung zieht nach dem Connect den Nutzernamen, den Avatar und den Link zum Facebook-Profil und legt ebenfalls einen neuen WordPress-User an. Weiteres Schmankerl: Der User kann nach dem kommentieren seinen Kommentar und den Link zum Beitrag als Statusmeldung auf Facebook veröffentlichen.
Die Installation ging flott von der Hand, obwohl auch hier erst eine Facebook-App erstellt werden musste. Leider funktionierte das Plugin zuerst nicht: nach dem Klick auf den Connect-Button kam die Fehlermeldung „Seite nicht gefunden“. So simpel wie die Lösung dieses Problems letztendlich war, es ging einige Zeit drauf sie zu finden:
Das Plugin kollidierte mit der Facebook-Fanbox, die per Javascript in meiner Sidebar eingebaut war. Nachdem ich dieses Fan-Widget per iFrame eingebunden hatte, funktionierte auch endlich der Connect!

Feintuning

Neben kleinen Anpassungen wie z.B. die Formulierung der Texte und Formatierung der Buttons gab es natürlich noch ein paar andere Hürden die zu meisten waren, bzw. immer noch gemeistert werden müssen:

Was bei beiden Plugins fehlt, ist die automatische Abfrage der E-Mail-Adresse. Natürlich kann man auch ohne gültige Mail-Adresse einen Beitrag kommentieren. Spätestens aber bei Benachrichtigungen über neue Kommentare ist man dann raus.
Vielen Bloggern wird zudem der fehlende Backlink zum eigenen Blog missfallen, da standardmäßig der Profil-Link zum Netzwerk angezeigt wird. Da aber für jeden neuen User, der sich via Twitter oder Facebook mit dem Blog verbindet, ein neuer User in WordPress angelegt wird, kann man diese Angaben selbstverständlich auch ändern und pflegen.
Um dem Leser zu zeigen, das er seine Daten bearbeiten kann, habe ich einen fetten, auf die Profilseite verweisenden Link mit erklärendem Text eingebaut.

Ein weiteres (kleines) Problem ist der Logout-Link. Nachdem ich wegen meinem älteren WordPress-Template erst einmal den neuen Logout-Link einbauen musste, funktioniert nun das Abmelden zumindest für die Twitter-Connects. Wer via Facebook verbunden ist kann sich theoretisch ebenfalls aus WordPress ausloggen. Nach dem Reload der Seite ist der User aber wieder als Facebook-Nutzer eingeloggt. Schätze, das liegt an den Cookies von Facebook. Einzig über den Logout-Link in der Ecke rechts kann man sich sowohl aus Facebook, als auch aus WordPress ausloggen. Eine Lösung dieses Bugs steht noch aus.

Beim testen des Twitter-Connects kam es nach wiederholtem Ein- und Ausloggen zu Abbrüchen. Teilweise wird die Seite nicht gefunden oder es gibt Probleme mit den Twiiter-Auth-Token. Das Problem lässt sich meines Wissen nach nur lösen, wenn man sämtliche Twitter- und WordPress-Cookies löscht. Jungfräulich aufgestellt klappt es dann auch wieder mit dem Twitter-Connect. Schön wäre hier das automatische löschen der entsprechenden Cookies beim ausloggen. Die Umsetzung übersteigt allerdings meinen derzeitigen Wissenstand.

Alternativen

Erwähnenswerte WordPress-Plugins mit vergleichbaren Funktionen habe ich kaum gefunden. Einiger solcher Plugins bieten zu viele Features, da wird es mir schnell zu unübersichtlich. Eine funktionierende und sinnvolle Erweiterung ist mir lieber als eine unausgegorene eierlegende Wollmilchsau. Einzig das Facebook Connector WordPress Plugin von sociable.es hat einiges auf dem Kasten. Dafür ist das Plugin ziemlich mächtig und die Integration etwas aufwändiger.
Wer es einfacher haben möchte und auch kein Problem damit hat, die Verwaltung der Kommentare einem externen Service zu überlassen, kann den kostenlosen Comment-Service von Disqus in Anspruch nehmen. Trackbacks und Links von Twitter werden hier ebenfalls verarbeitet.

Schlussendlich kann ich nur sagen: probiere es mit einem Kommentar einfach mal aus! Schreibe, wie du die Connect-Möglichkeit findest, ob alles verständlich ist und funktioniert. Spricht dich dieses Feature an oder nutzt du eh keines dieser Netzwerke? Vielleicht kennt jemand auch noch bessere Plugins? Let us know!

Foto: Connects von xcode (cc)

16 Kommentare

  1. Danke für das Post. Ich kann den ersten Kommentar betr. Twitter-Login bestätigen.

    Sehr einfach geht das Connecten mit dem Script von http://js-kit.com/, in dem Twitter und Facebook schon intergriert sind. Ich kann nur nicht sagen, ob es mit WP läuft.

  2. Huhu ! Also bei mir klappte mit Twitter und FB das einloggen. Ausloggen hat bei FB nicht funktioniert. Musste erst über die „Klicke hierum dein ….“ Seite von WordPress ausloggen, dann hatte es geklappt.
    Grüße

  3. @Rocka: Hab gerade nachgelesen. Für Echo gibt’s auch ein WP-Plugin. Der Service kostet aber 12$/Jahr. Kann mir nicht vorstellen dass jemand für sowas zahlen will.

    Die Lösung mit Twit Connect und WP FB Connect ist wohl derzeit die einfachste, ohne viel Schnickschnack, wenn man seine Kommentare nicht komplett auslagern will.

    Wobei ich die Plugins noch schöner fände wenn sie nicht für jeden Kommentator einen extra Benutzer anlegen würden. Das von dir angesprochene Problem mit der Verlinkung des Namens ist zwar lösbar, aber diesen ganzen Einlog-Quatsch finde ich für jemanden der nur mal kommentieren will zu umständlich. Kontraproduktiv find ich auch dass WP FB Connect den vollständigen Namen aus dem Facebook-Profil übernimmt. Nicht jeder will Kommentare unter seinem richtigen Namen schreiben, und diese von Google indiziert wissen. Auch das lässt sich ja über ein WP-Login ändern, aber wiegesagt, zu umständlich.

    Könnte man seine Daten (Name / URL / eMail) direkt auf der Artikelseite, auf der man kommentieren will bzw. kommentiert hat, mittels AJAX mit einem Klick ändern, wär das noch schöner.

    Aber steckt ja alles noch in den Kinderschuhen, warten wir mal ab.

  4. Mensch, was ist denn nur mit diesem Twitter-Login los? Bin mir nicht sicher was den Server Error verursacht. Ich hatte ihn auch schon, jetzt scheint der Connect aber wieder zu funktionieren!?
    Wüsste gerne, ob das am Twitter Oauth liegt oder an dem Script.

    @Rocka: Das js-kit-Script verwaltet die Kommentare wie auch Disqus extern. Das möchte ich nicht. Zudem ist es, wie Aloha herausgefunden hat, auch noch kostenpflichtig.

    @Aloha: Habe mir auch schon überlegt das es toll wäre, nach dem Connect die Daten direkt über Kommentar-Feld bearbeiten zu können. Das dürfte doch nicht so schwer sein und sollte sogar auch ohne Ajax funktionieren.
    Muss ich mal drüber nachdenken….

  5. Und das alles, damit der Leser nicht mehr seinen Namen und Mail-Ad „manuell“ eingeben muss? Du musst mir unbeding sagen, ob sich dadurch Deine Comment-Frequenz erhöht hat. 🙂

    Ach so, ich teste das auch gerade mal…

  6. Hallo,
    mit den automatisch angelegten Benutzern habe ich ein Problem, weil sie auf Seiten zugreifen können, die ich mit dem Plugin „Page Restrict“ verborgen habe. Ausserdem möchte ich nicht, dass irgendwelche Kommentatoren ins Backend gelangen. Wie kann ich das verhindern?

  7. Guten und verständlich geschriebener Artikel.Vielen Dank dafür.
    Ich habe mich in den letzten Tagen vermehrt damit beschäftigt einen WordPress Blog sowohl an Twitter als auch an Facebook anzubinden. Meistens wird ein WordPress Plugin empfohlen, ich habe jedoch auch einen Beitrag gefunden der Twitterfeed nutzt und frage mich nun ob das nicht der flexiblere und elegantere Weg ist. Hat vielleicht noch jemand eine Meinung dazu?
    VG Manuel

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