Nachdem ich am Montag den Artikel ‚Ergebnisorientertes Fragen‘ erstellt habe, hat sich über Lena die besagte Kommilitonin zur Wort gemeldet. Und wie das so läuft, hab ich sie überredet ihre Sicht der Dinge zu schildern…
„Mir kinne alles – usser hochditsch“ – so sait ä badischs Sprichwort. Und des stimmt – des mit dem Hochditsch isch so ä Sach. Ma gibt sich noch so ä Müh – s´isch faschd nit mäglich, die badisch Färbung z´unterdrücke. Und wenn´s nit des isch, donn sins halt die regionale Usdrück, die sich zum Deil jo schu von Dorf zu Dorf unterscheide. In einem Dorf sind´s Bäm (Bäume), 10 km widder sind´s donn halt d´Baim. Und dann gäsch furt zum Studiere und triffsch uf eimol Lit, die dich komisch aluge, wenn de losbabbelsch, wia da de Schnabbel gwachse isch. Und dann bisch ersch mol dotal verunsichert. Immerhin bisch am Sproche studiere, do sodscht halt schu Ditsch kenne. Aber wie soll mal des definiere? Härt sich des nit alles kumisch a? Seller us Hannover, wu immer so gschwolle doher babbelt, das de denksch, der isch schu ferdig mit äm schdudiere. Donn der uns Flensburg – gäht om End vum Satz immer nuff, das de meinsch, er isch morgens schu bsoffe. Dann hämmer de Schnellschwätzer usm Ruhrbott – der isch immer so lut, d´gonz Mensa härt mit. Oh jesses, un donn nuch selle us Berlin mit ihrer schnoddrige Gosch und dem icke – Icke Häßler? – gäht erschd mol gar nit! Uns allerschlimmschde bi dere Sach isch abber: die meine alli, ich kumm uns Schwobe! Des ischd gräschd Beleidigung iberhaubt. Hät mo doch Badener und Wirtemberger zwongswis zemme du. Bis zum hiddige Dag isch des s´blädschde, was ma amä Badener sage konn. Zum Glick hän des minni Lit an de Uni schnell kabiert g´hät. Jeder hät irgendwann gredet, wie am de Schnabel gwachse isch – donn hämmer uns au verstonde – bis zum hiddige Dag.
Im Übrigen ist trotzdem was aus mir geworden – ich bin inzwischen 6-sprachig: Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch und Badisch.
Ebbe, mit ois chasch au allemannsich schwätze! Und richtig, au wenn se ois Schwobe schimpfe, dann doch eher Gälfüassler 😉 Aber nichts desto trotz bin auch ich des Hochdeutschen und mehrerer internationaler Sprachen mächtig. Und trotz historischer Differenzen zu den Schwaben halte ich die Berliner „Anti-Schwaben-Kampagnen“ für unsagbar übel. Da solidarisiere ich mich sogar mit unseren „Erzfeinden“.
Als Experte und Ur-Einwohner: Nett, aber das ist natürlich eher Karlsruhe als Freiburg… badisch ist ja nicht gleich badisch… 🙂
Klarer Fall von Nordbaden
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