Eigentlich hört sich das, was Pioneer mit ihrer Plattform KUVO an den Start bringt, für den Club-Besucher und vielleicht sogar für Artists und DJs ganz gut an. KUVO soll den DJ und Club online bringen und deren Besucher mit Realtime-Informationen zum den aktuell gespielten Tunes versorgen. Dabei muss man noch nicht mal im Club sein, denn die Informationen sind schließlich online und so könnte man, vorausgesetzt Club und DJ nutzten diese Plattform, die Realtime-Playlist aus der ganzen Welt empfangen. DJs können zudem ihr Profil hinterlegen, Nachrichten und Fotos verschicken und User finden Club-Listen mit Navigation, Playlisten etc pp. Wie das ganze genau funktioniert und aussieht zeigt dieses Promo-Video:
Soweit so toll. Tatsächlich sehe ich auf den ersten Blick auch einen Mehrwert für alle Beteiligten, doch Moment – da war doch doch noch was? Richtig! Im digitalen Entwicklungsland Deutschland drehen sich die Uhren an vielen Stellen anders. Stichwort Gema DJ-Tarif. Im Frühjahr dieses Jahres wurde das Thema zurecht aufgeregt im Netz diskutiert. Darum würde es mich nicht wundern, wenn in München und Berlin nun die Champagner-Korken knallen und den leicht erregten Gema-Mitarbeiten das Höschen feucht wird. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass Deutsche DJs einen Teufel tun werden KUVO einzusetzen und somit die Hosen runter zu lassen um der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte den blanken Arsch inklusive Playliste und Informationen über sich selbst zu präsentieren.
Was denkt ihr über KUVO?
Die Headline und der Link zu Kuvo stammen von Ralf.
Foto (CC BY-NC-SA 2.0) von Mike Herbst
Eigentlich find ich’s, als alter Club-Muffel und Musik-Liebhaber, grossartig! Aber wie Du schon schreibst: In Deutschland leider nicht wirklich praktikabel, denke ich.. :/
Ich will doch aber auch gar nicht, dass alle meine Musik kennen… die Geheimtipps sollen ja schön geheim bleiben!
Man kann jeden einzelnen Tune in Recordbox für die VÖ sperren.
LMAA!!!
Ansich eine nette Sache. Aber so wie es bis jetzt aussieht scheint das auch nur für komplett mit Pioneer ausgestattete Clubs zu funktionieren.
Für Clubs z.B. mit nem A&H wird das wohl nicht funktionieren (denke ich mal).
Ganzu zu schweigen von Vinyl-DJs. Für Traktorfahrer könnte es vll ein Addon oder sowas geben. Ich bin gespannt, denke aber auch, das hier in D sowas (kaum) einer nutzen wird.
@Hugo:
Hm, wieso sollte man einen PioneerMischer dafür brauchen? Das könnte auch direkt über die CD-Player gehen.
Wie kommst du darauf, dass das kaum einer nutzen wird? Pioneer-CD-Player sind praktisch Clubstandard überall dort, wo berufsmäßig aufgelegt wird. Und genau das scheint mir im Moment die Zielgruppe zu sein.
Ich versteh das mit dem Mixer aus dem Video so… CDJ mit Mixer verbinden, und den dann mit der Box (Woher soll die Kiste auch sonst wissen was grade OnAir ist). Aber vielleicht geht es ja auch so, keine Ahnung…
Genutzt wird es nicht, weil wie schon erwähnt wegen der GEMA Geschichte, und der klassischen Denke „dass das alles meine Geheimtipps sind“ die keiner wissen darf. Und schon gar nicht die Leute die nicht (im Club) feiern.
Außerdem sieht man dann, das bestimmte DJs jeden Abend das gleiche Set spielen 🙂
Ist halt so meine Erfahrung im Moment, das die DJs (zumindest mit denen ich in letzter Zeit so spiele) ungerne TrackIDs verraten.
Für den Clubgänger wäre es sicherlich interessant, mit der Fotofunktion und der Location suche, keine frage.
Wobei da wohl viele bei Facebook bleiben und das nutzen, „weil da ja schon alle sind“.
Auf ein weiteres SocialNetwork können wohl viele verzichten….
[…] ganze erinnert etwas an Pioneers KUVO-Projekt, das ebenfalls die Daten der gespielten Tracks sammelt und zur Verfügung stellt, allerdings nicht […]
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