Auf Jarkarta Records erschien Ende Januar ein tolles Projekt, dass wegen unserer Aktivitäten zum Geburtstag hier leider untergegangen ist. Höchste Zeit das nachzuholen:
Vor nicht einmal drei Jahren änderte sich die politische Situation in den arabischen Ländern dramatisch. Millionen Menschen versammelten sich in den Straßen mit der Forderung nach mehr Demokratie, Rechte und Beteiligung bei politischen Prozessen. In den meisten Fällen ist und war die Reaktion der regierenden Diktatoren eindeutig gegen jede Form von Protesten, von den Forderungen mal ganz abgesehen. Gewalt eskalierte in den Straßen und führte zu dem Sturz der Regierungen in Tunesien, Ägypten und Libyen.
Ein Jahr später traf sich eine Gruppe von Sängerinnen und Musikerinnen aus Tunesien (Nawel Ben Kraiem, Badiaa Bouhrizi, Medusa, Houwaida), Libyen (Nada) und Ägypten (Donia Massoud, Maryam Saleh, Youssra El Hawary) in einem Studio in Tunis um gemeinsam gegen Korruption, Willkür, Bevormundung und Engstirnigkeit zu musizieren. Der Song mit der syrischen Künstlerin Rasha Rizk wurde einige Monate später in Kairo aufgezeichnet, wo sie politisches Asyl erhielt. Auch heute stecken Musiker und vor allem Frauen in diesen Ländern in einer Spirale der Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt.
Der sudanesisch-amerikanische Produzent Oddisee und Olof Dreijer (The Knife) traten dem Projekt bei und unterstützen die Künstlerinnen bei ihren unterfangen. Weitere Produzenten wie Brenk, Blackjoy und Blundetto lieferten Remixe für das Projekt.
„Sawtuha“ (arabisch für „ihre Stimme“) ist das Ergebnis einer zweiwöchigen Studio-Session und das Aufbegehren gegen die Unterdrückung der demokratischen Rechte, die Ungleichheit der Geschlechter, und der Mangel an Integration.
Die Musik ist eine organische Mischung aus traditioneller arabischer Musik mit regionalen Einflüsse und verschiedene Formen der zeitgenössischen westlichen musikalischen Genres.
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Das Album Sawtuha gibt es für kleines Geld als digital Download oder als Vinyl-Edition.
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