Der Bassfloor beim Krach am Bach-Festival war mal wieder eine extrem runde Sache. Danke an die Real Heavy Sessions für die prima Orga, das familiäre Umfeld und naturlich die dicke Anlage!
Speziell der Samstag hat gerockt, aber nicht nur. Vor allem war es eben rund. Obwohl alle DJs sehr unterschiedlichen Sound gespielt haben, zogen sich die Garagebässe durch alle Sets wie ein roter Faden. Doch davon werde ich mehr erzählen, wenn ich die Sets von Tanith, Radek, MoonWalka und Drexler bringe. Hier uns heute soll es ganz selbstreferentiell um mein Set gehen, denn das ist aus mehreren Gründen ganz anders geworden und auch entstanden als sonst.
Zunächst ein Mal ist es ziemlich housig geworden. Für meine Verhältnisse sogar extrem housig. Ich weiß auch nicht genau, warum, aber zur Zeit stolpere ich ziemlich oft über Musik, die ich so 1998 – 2000 sehr gut fand. Und das war eben hauptsächlich House. Dazu kommt, dass mir die oldschooligen Garagebässe, die im Moment wieder voll en vogue zu sein scheinen, einfach tierisch einfahren. Und so habe ich mir ein Set gebaut, dass alt und neu verbindet, housig ist ohne meine Roots in Funk und Breaks zu vernachlässigen und bei dem immer wieder Garage als roter Faden durchschimmert.
Ganz anders als bei allen anderen Sets, habe ich -zum ersten Mal überhaupt, glaube ich zumindest- anderthalb Stunden lang bei ein- und derselben Geschwindigkeit zugebracht. 125 BPM. Ganz neue Experience für mich, aber kann man mal machen.
Warum dieser Gig aber für mich wirklich etwas Besonderes ist: Ich habe zu ganz großen Teilen mein Set vom Wunderbralitz-Festival noch ein Mal gespielt. So etwas habe ich noch nie zuvor getan. Was? Wo bleibt da die Spontaneität? Das Einfühlen in das Publikum? Nun, es hat sich so ergeben und mitten drin merkte ich, was das für ein interessantes Experiment abgibt. Wie reagiert ganz verschiedenes Publikum auf zwei komplett diversen Festivals in unterschiedlichen Phasen der Feierei auf sehr ähnliche Sets?
Und wenn es beide Male funktioniert, heißt das, es ist egal, was man spielt? Hätte ich auch die Aufzeichnung vom letzen Mal laufen lassen können? Ich glaube nicht. Erstens hat das Set prinzipiell besser zum Krach am Bach gepasst. Zweitens habe ich ein paar Tracks ausgetauscht, die den Charakter des Sets relativ weit verschoben haben. Besser ist es geworden. Kompakter, dichter. Es ist immer noch eklektisch und abwechslungsreich (hoffe ich zumindest), aber der rote Faden ist beim zweiten Mal quasi dicker gewesen. Natürlich auch weil die Übergänge präziser und knackiger geworden sind.
Dazu kommt, dass ich mit einer komplett leeren Tanzfläche begonnen habe, so dass ich mir mein Publikum selbst erspielen musste. Das ist übrigens auch meine absolute Lieblingsphase. Den Floor langsam zu füllen gehört zum Befriedigendsten, was ich überhaupt kenne und führt dazu, dass die Tanzenden (mir zumindest) komplett aus der Hand fressen. (Also vergleichsweise und nicht wörtlich gemeint.)
Wie fühlte es sich aber für mich an, quasi nach Programm zu spielen? Tja, ziemlich super ehrlich gesagt. Ich war kaum mit dem Suchen nach den passenden Tunes beschäftigt, was mir mehr Zeit gab. Mehr Zeit zum Tanzen und Genießen, was ich prima fand. Mein Grinsen wurde dementsprechend auch immer breiter. Das hatte natürlich auch etwas mit dem Schub an Selbstbewußtsein zu tun, den es mit sich bringt, der Crowd seinen Willen aufzuzwingen. Das klingt jetzt sehr egomäßig, aber ganz so war es natürlich nicht. Hätte der Floor nicht mitgespielt, wäre alles ganz anders gekommen. Platz für Spontaneität war sowieso da. Den Entschluss, „Superstylin'“ zu spielen, fasste ich so ungefähr 20 Sekunden, bevor ich es tat.
So, nun habe ich aber echt genug selbstreferentielles Zeug erzählt, hört einfach rein!
Listen to Krach am Bach 2014 byMarinelli on hearthis.at
01 Erwin & Edwin – Paris
02 Purple Disco Machine – Move Or Not (Original Mix)
03 Jump – Funkatarium (Original Mix)
04 Paul Johnson – Follow The Beat (Mousse T. Psycho Disco)
05 Crazibiza, Jerome Robins & Hysteric Ego – Want Love 2013
06 Mortisville & Friends – Waterfront (feat John Lee Hooker)
07 Hobo – Incise (Original Mix)
08 Elvis Presley – Blue Suede Shoes (Marcelo Flix Remix)
09 Erwin & Edwin – Kobra
10 Erwin & Edwin – Wien
11 Makossa & Megablast – Kunuaka
12 Sylvain – Balkanistic (Dr. Kucho! Remix)
13 VINTAGE REMIX ALLSTARS – The Punk Panther (Nucky remix)
14 Groove Armada – Superstylin‘
15 Moodgard – Fuchsbau (ReFuchs)
16 Rory Lyons – Schall
17 Rob Makzem vs. Nightcrawlers – Push The Feeling On (Remix)
18 Frank West – The Message
19 Bucketheads – The Bomb (Robosonic Edit)
20 Round Table Knights & Bauchamp – Calypso (Original Mix)
21 Format:b – Slap Your Face
22 A.Skillz – Cassius 99 (A.Skillz remix)
23 Jahcoozi – BLN (Original Mix)
24 Drumattic Twins – Snakebyte
25 Young MC – Knowhow (Stanton Warriors Edit)
wicked: als die superstylin fanfaren einsetzen, habe ich kurz gedacht du spielst die bassnectar edit – und bin gkeich wieder auf den floor gerannt. Aber auch das original (ist es das denn) ist beinahe immer spielenswert. Frage mich auch, ob schon jemals jemand A.SKillz auf Format:B gemixt hat. Geil auch, dass du die robosonic the bomb edit von robosonic ausgepackt hast und der bauchamp remix des Calyspo tunes ist der überknaller! Alles Top – Alles Geil, Danke!!!!
oh gott, hab anscheinend meine Orthographie auf’m Floor vergessen – srry
Danke für die warmen Worte, Mooni!
Und ja, das war das original von Superstylin‘ 🙂
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