Album-Leaks: Warum Björk einfach cooler als Madonna ist

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Björk hatte eigentlich etwas ganz anderes vor. Bis März wollte sie warten mit dem Release ihres neunten Studioalbums Vulnicura – übrigens ein schönes Wortspiel aus „verletzen“ und „heilen“. Eine Ausstellung als Retrospektive ihrer Karriere sollte es zeitgleich dazu geben, im MoMA New York, nachdem erst letzten Sommer angekündigt wurde, dass ihre Biophilia App – als erste App überhaupt – in die Dauerausstellung mit aufgenommen wird.

Madonna: Leaks sind „Terror“ und „künstlerische Vergewaltigung“

Doch dann kam es anders. Das Album der Isländerin wurde zwei Monate vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin geleakt!
Das ist ärgerlich, zugegeben. Letztlich kommt es aber darauf an, wie man damit umgeht. Madonna ist das nämlich gerade auch passiert, und sie war not amused. Sie bezeichnete die Leaks als Terrorismus und sprach von künstlerischer Vergewaltigung.
Ob Björk amused war entzieht sich meiner Kenntnis, aber ihre skandinavisch gelassene Art dagegen anzugehen, bzw. die Umstände einfach zu akzeptieren, lassen darauf schließen, dass sie schlicht drüber steht. „Wie jetzt, das Album wurde geleakt? Na gut, dann bringen wir es halt früher raus. Ist ja fertig!“

Die gute alte Björk

Und so kommt es, dass man als Fan schon jetzt in den Genuss dieser Platte kommt. Die gute alte Björk; danach klingt die Platte. Ein bisschen wie früher… Homogenic… Yoga… Als wäre sie angekommen. Als schlösse sich ein Kreis.
Hat mit Leuten zusammengearbeitet, deren Name ich noch nie gehört habe (Arca aus Venezuela, The Haxan Cloak aus UK), die aber allem Anschein nach ihr Handwerk verstehen.
Lang sind sie geworden die Tracks, da stört es nicht weiter, dass es „nur“ neun sind. Alles ist stimmig an dieser Platte. Logisch, ist meine subjektive Meinung.

Ach, meine Björk… Dankeschön! Margir takk, litla mín. Manchmal merkt man erst, was man vermisst, wenn man es lange nicht hört oder sieht.