Meme-Check: Was der lachende Spanier wirklich sagt

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Wir von den Rebellen haben uns zur Aufgabe gemacht, die Wahrheit zu verbreiten.

Auf was sonst kann man sich in einer Welt aus gefakten Mittelfingern und Viren-Verschwörungstheorien denn noch verlassen?

Zur Erklärung: in den vergangenen Wochen wurde ein und dasselbe Video eines sehr… lebensfrohen Zeitgenossen aus Andalusien auf verschiedenste Weise deutsch untertitelt (z.B. als Homöopath oder Apple-Entwickler). Großes Kino, wenn Ihr mich fragt.

Noch lustiger wird die Chose allerdings, wenn man sich mal gibt, was der Typ wirklich erzählt, denn das könnte banaler nicht sein. Also hab ich mich hingesetzt, denn ich nehme meinen Bildungsauftrag als Sprachwissenschaftlerin sehr ernst, und hab das Video für unsere Lazer transkribiert & übersetzt, please and thank you!

Ein bisschen mehr Hintergrund muss ich Euch allerdings noch antun, meine Lieben. Es ist nämlich so: der spanische Lachsack hier ist eigentlich so ein Phänomen wie die Ö La Palöma-Boys von Stefan Raab damals, Ihr erinnert Euch? Und der Lachsack war auch nicht allein (mittlerweile ist er es leider, der andere ist verstorben und es geht die Mär, er hätte sich totgelacht). Es gab zwei, nämlich ihn und seinen Schwager. Aus diesem Grund brüllt der auch immer „Cuñaoooooooo!“ in die Witze rein, die andalusische Vernuschelung von „cuñado“, was „Schwager“ bedeutet. Am aller-allerlustigsten ist aber, obwohl das total fies und gemein, aber auch irgendwie menschlich ist, dass die beiden ZUSAMMEN exakt drei Zähne im Mund haben. Der eine (der von dem Video hier) hat zwei Backenzähne (grobe Schätzung, vielleicht isset auch nur einer) und der andere, ja, der hat definitiv nur einen, und der ist klar zu erkennen. Wer des Spanischen mächtig ist, bitteschön. Wer nicht, könnte es sich trotzdem mal ankucken, einfach nur so. Damit man es mal gesehen hat.

Kurze Vorgeschichte zum Video-Plot: in dem Original-Video (8 Minuten lang), wird er vom Moderator nach seiner Arbeitserfahrung gefragt und er erzählt von dem Sommerjob als Küchenhilfe, den er mal hatte. Sein Chef, der Koch, hatte ihm am Abend vor der großen Restauranteröffnung am nächsten Tag aufgetragen, 20 Paelleras (Paellapfannen) abzuwaschen, verriet ihm allerdings auch einen Insider-Trick, um sich das leichter zu machen. Er solle sie über Nacht bis zum nächsten Morgen ins Meer hängen, um sie vom Salzwasser sauberspülen zu lassen.

Dass er sie vorher hätte festbinden müssen, hatte er ihm nicht gesagt, und so nahm das Schicksal seinen Lauf…

PS: Anmerkung der Übersetzerin: „cala“ ist allem Anschein nach (konnte bis Redaktionsschluss nicht hinreichend geklärt werden, muaha) ein andalusischer Ausdruck für „peseta“, die spanische prä-Euro-Währung.

UPDATE: Es wurde in einem Kommentar mokiert (der jetzt irgendwie nicht mehr da ist…), dass der lachende Spanier immer wieder „Jesús!“ ruft, was von mir nicht wörtlich übersetzt wurde, sondern mit lustigen Sprüchen. Das hat folgenden Grund: sicher ist mir aufgefallen, dass er den Moderator (Jesus Quintero) immer wieder anspricht. Nur, wie lustig ist das?

Eben. Meinem Anspruch, wiederzugeben, was El Risitas da erzählt bin ich absolut gerecht geworden. Das hier sollte ja keine linguistische Doktorarbeit werden.

12 Kommentare

    • Stimmt schon. Aber ich habe eben ein Herz für unsere überwiegend deutschsprachigen Lazer. Außerdem genieße ich als Übersetzerin einen gewissen Ruf, den ich mir einzig und allein durch mein Engagement und meine fremdsprachliche Kompetenz erarbeitet habe, und die kommt eben auch nicht von ungefähr. 😉 Von daher war die Untertitelungs-Session für mich berufliche Fortbildung bei gleichzeitigem Ultra-Spaß, und wer kann das schon von seinem Job behaupten? 🙂 Der englische Untertitel ist in der Tat sehr gut, vielen Dank dafür!

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