Es ist das Ende einer Ära. Die einen sagen, die Touristen sind dran schuld, die anderen sagen das sind die Immobilien-Haie und die neuen Einsiedler, die das Stadtbild so krass verändern. Egal wer, es ist vorbei. Aus, weg, getzepäng! Das King Size war eines der kleinen Schuppen auf der Friedrichstraße, die von außen veranzt und unscheinbar erschienen. Dieser kleine Laden hatte es aber in sich. Auf der Tanzfläche mal die Hand einer unbekannten in den Schritt geschoben bekommen oder von hinten ein steifes Glied am Po zu spüren, waren nicht die Ausnahme. Drogen, Musik, Drinks und Ficken.
Während ich diese Zeilen hier schreibe, stolpert sicher der Rest zum letzten Mal aus dem Schuppen und bewegt sich ins Bett. Allein oder in Begleitung. Der Underground-Hedonismus hat ausgedient und macht Platz für all die Party-Touristen, die in Berlin einen draufmachen wollen und etwas von diesem alten Geist der 20er erhaschen wollen.
Ich weine nicht, nein. Dafür bin ich zu selten im King Size gewesen, dennoch erkenne ich die Schließung als einen symbolischen Akt an, der typisch für die Berliner Innenstadt geworden ist. Anarchisch sind wir lange nicht mehr und der Punk wohnt schon lange nicht mehr hier. Wie war das? Ja, eine Wohnung ist ne gute Investition. Am besten in der Nähe von einem Vegan-Supermarkt.
Der letzte Abend wird allen in Erinnerung bleiben. Wir nehmen nur von außen teil und freuen uns für die, die es in den Laden rein geschafft haben:





Credits pics: Marco Wilms. Danke nochmal! 🙂