Ich bin hier in der Rebellenredaktion ja eigentlich der Kurzfilm-Onkel und kümmere mich um den Sonntagnachmittag, wenn ich nicht ausnahmsweise ne Halloween-Horrorwoche voller Blut und Geschrei mache.
Warum ich dann jetzt derjenige bin, der hier nen Artikel über Questlove macht? Vielleicht, weil ich erstmal die allwissende Müllhalde befragen musste, wer das denn überhaupt ist. Ich bin ja hier eher der musikalische Außenseiter und steh mehr auf Gitarren statt Beats. Von daher brauch ich den guten Questlove nicht wirklich.
Mit wem ich das gemeinsam habe? Na, mit dem guten alten Prince/Lovesymbol/TAFKAP/watweißdennich. Als Prince sich nämlich irgendwann mal gedacht hat, dass er doch nicht so viel Bock auf Questlove hat, den er für nen DJ-Gig gebucht hatte, hat er ihn kurzerhand gefeuert und nicht einfach durch einen anderen DJ ersetzt. Nein, Prince ist ja nicht einfach ein bekloppter Irrer, er ist ein exzentrisches Genie. Also hat er als Ersatz stumpf Findet Nemo auf die Leinwand geworfen. Völlig ok für mich, Señor Questlove hingegen scheint da immer noch dran zu knabbern…
. @Prince3EG once fired me from a dj gig in a nightclub & instead blasted the #FindingNemo dvd on the screen. #EffThatFish #FindingDory
— Questlove Gomez (@questlove) 10. November 2015
(via consequenceofsound.net)
Da hilft wohl nur noch eine große Portion Fremdschämen …
Wenn der Tellerrand in Sachen Musik so eng gesteckt ist, dass man Questlove erstmal recherchieren muss, dann offensichtlich auch keinen Schimmer hat, wie groß die musikalische Bandbreite der Roots ist, vermutlich auch keine Vorstellung von der Dimension des Humors eines Questloves hat, jetzt aber auf einem anderen Blog über dieses Thema stolpert, sollte man …
a) einfach „Hmm, aha … hmm.“ sagen und das weitermachen, wovon man was versteht.
b) aus Langeweile so einen merkwürdigen Artikel vom Stapel lassen, der vor Ignoranz nur so strotzt.
Und um die Frage nach der musikalischen Präferenz gleich noch mit zu klären: Ich komme selbst aus der Alternative/Rock-Ecke, wo ich vor gefühlten Uhrzeit auch mal aus Leidenschaft nebenher als DJ gearbeitet hab. Und trotzdem, oder gerade deshalb, gilt bei Questlove und den Roots: Ich erkenne einen Vollblutmusiker, wenn ich ihn sehe/höre – von dem Einfluß und der langen Liste an Leuten, mit denen die schon gearbeitet haben, mal ganz zu schweigen.
Ach und zum Thema „dran zu knabbern“ … den Zusammenhang aus dem Quell-Artikel mit dem angekündigten Trailer für den Nachfolgefilm und der Tatsache, dass das a) genau so gut Marketing und b) einfach eine lustige Anekdote zum Thema sein könnte, kann man natürlich auch immer anders auslegen.
War übrigens nicht leicht diesen Kommentar zu schreiben, während ich mir die ganze Zeit mit der einen Hand flach auf die Stirn schlagen musste …
/rant off …
Tue dir nicht weh Nörgelbär, Gewalt ist keine Lösung!!
Mir scheint, als ob El Flojo seinen dicken, salzigen Finger in die offene Wunde einiger Questlove- und Roots-Fans gelegt hat, was denen wiederum schmerzhaft aufstößt. Auch ich bin ein eingefleischter QuestRoots-Fan, amüsierte mich aber – im Gegensatz zu einigen anderen – über diesen Artikel köstlich.
Im Dezember machen wir ein Redaktions-Wochenende, da werde ich den El Flojo auf dem Sofa fesseln und ihn mit Beats vergewaltigen! Versprochen 😀
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