Literarischer Advent: „Der Adolf in mir“ von Serdar Somuncu (Verlosung)

5

Der große literarische Advent bei den Blogrebellen wurde letzte Woche schon mit Joab Nist´s „Heute geschlossen wegen gestern“ eingeläutet. Heute geht es um ein hassistisches, ganz unweihnachtliches Buch von „Seiner Gehässigkeit Serdar Somuncu. Ideal für alle Weihnachtsmuffel und solche, die es werden wollen.

„Der Adolf in mir“ ist eine Standortbeschreibung, ein Innehalten und zurückblicken. Im autobiografischen Teil beschreibt Serdar seinen Lebens(Um-)weg. Da wäre die Zeit als Kleinkind im katholischen Nonnenheim, in dem Somuncus Renitenz und Misstrauen gegenüber Obrigkeiten genauso seinen Ursprung hat, wie in der Ermutigung in der Familie eigene Haltungen zu entwickeln. Außerdem gibt Somuncu tiefe Einblicke in prägende Erfahrungen wie seine „Mein Kampf“-Lesereise in den 90ern oder die Entwicklung der Hatenight, die besonders spannend beschreibt, wie der Kabarettist tickt und arbeitet, was ihn bewegt und inspiriert.

Somuncu wäre aber nicht Somuncu, wenn er nicht auch flächendeckend Feuer spucken würde. Gegen den im Grunde humorbefreiten und diktatorischen deutschen Comedybetrieb à la Quatsch Comedy Club, den seltsamen Kult um Gangstarapper wie Bushido, gegen alle Sarrazins/Buschkowskys/Luckes dieser Welt, aber auch gegen Islamisten, die ihr krudes Weltbild schleichend verbreiten. Sprich alle großen und kleinen Diktaturen, die sich in der postmodernen Gesellschaft so gebildet haben. Um sich in Stimmung zu bringen und als Vorablektüre bis zum nächsten Serdar Somuncu-Livegig ist dieses kleine Pamphlet jedenfalls bestens geeignet.

[Verlosung]

5 Kommentare

Kommentarfunktion ist geschlossen.