Flüchtlingskriminalitätsgerüchte und die Wahrheit map’d: Hoaxmap

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Ihr kennt das. Die üblichen Verdächtigen verbreiten drei, vier Tage lang wahnwitzig anmutende Meldungen über

  • die hinterhältige Vergewaltigung eines blonden Mädchens durch sieben dicke Flüchtlinge in Thüringen
  • wiederholte Ladendiebstähle durch Kampfsportflüchtlinge, die von der Polizei nicht verfolgt werden, den blonden Ladenbesitzer aber regelmäßig Tränen vergießen lassen
  • Flüchtlinge mit Irokesenschnitten, die im örtlichen Musikclub dem blonden DJ Samstag für Samstag einen Finger oder ein Büschel seines blonden Schopfes abschneiden. Und die Polizei tut nix!!!!!!111

Tage/Wochen später kommt Mimikama oder die örtliche Polizeibehörde daher und lässt verlautbaren, dass an dem Gerücht nichts dran sei. Die Meldung schafft es dann nur leider oft nicht auf die Timelines und das kollektive Gedächtnis derjenigen, die die Falschmeldung initial verbreitet haben.

Mit Hilfe der Hoaxmap könnte in Zukunft evtl. schon direkt in den Kommentaren zu derartigen Falschmeldungen adäquat reagiert werden. Feine Sache!

Spätestens seit Mitte des vergangenen Jahres ist zu beobachten, dass zunehmend Gerüchte über Asylsuchende in die Welt gesetzt und viral verbreitet werden. Von gewilderten Schwänen und geschändeten Gräbern – hier werden sie gesammelt.

[…]

Die Hoaxmap ist aus dem Wunsch entstanden, eine Ordnung in die Vielzahl gestreuter Gerüchte zu bringen und die Dekonstruktion selbiger zu erleichtern. Sämtliche „Auflösungen“ sind etablierten Medien entnommen und verlinkt. Sofern kein Datum für den jeweiligen Vorfall aufgeführt ist, wurde das Datum des Artikels übernommen. In den wenigen Fällen, in denen kein konkreter Ort angegeben war, wurde die Hauptstadt des Landkreises bzw. Bundeslandes übernommen.

Via Krftfttrmschwrk.

3 Kommentare

  1. Ich habe jetzt mal in dieser Hoaxmap in meiner Region die Falschmeldungen nachgelesen, um mich von eventuell vorhandenen Vorurteilen zu befreien. Was lese ich da in der Richtigstellung?
    Frage an den Polizeipräsidenten „Aber es gibt offenbar Asylsuchende, die stehlen?“
    Antwort „Das sind maximal 10 bis 15 Prozent der Tatverdächtigen. Es ist also falsch, von einem Massenphänomen zu sprechen!“

    Wirklich? 10 bis 15 Prozent der (ermittelten) Tatverdächtigen sind Flüchtlinge? Das wusste ich nicht.
    Wie gross ist/war (2015) denn der Prozentsatz der Asylbewerber an der Gesamtbevölkerung?

    Ich mein, hier in der Grenzregion wird sowieso viel geklaut, deswegen hat kaum jemand die Flüchtlinge dafür verantwortlich gemacht.
    Und nun weiß ich nicht, was ich von dieser Richtigstellung halten soll.

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