Firefly ist eine Science-Fiction-Serie von 2002, die mangels Publikumsinteresse abgesetzt wurde, bevor dir erste Staffel komplett ausgestrahlt war. Sie erzählt die Abenteuer der „Serenity“, einem Raumfrachter der Firefly-Klasse und ihrer bunt zusammengewürfelten Crew.
Offensichtlich hat Firefly aber trotz allem eine große Fangmeinde, denn die DVD-Box mit der ersten und letzten Staffel verkaufte sich so gut, dass in Folge ein Kinofilm zur Serie produziert wurde. Regie führte Joss Whedon, der unter Anderem auch für „Buffy – im Bann der Dämonen“ verantwortlich ist.
Es gibt so viele gute Serien, warum sollte man ausgerechnet eine schauen, die 15 Jahre auf dem Buckel hat und bei der man definitiv keine Fortsetzung mehr erwarten kann?
1. Die Mischung aus Western und Sci Fi
Da die Menschheit die Ressourcen der Erde verbraucht hat, lebt sie verstreut über die Planeten und Monde eines relativ frisch besiedelten neuen Planetensystems. Die innere Zone ist dabei schon gut entwickelt, während die äußeren Bereiche sich noch in einem Zustand befinden, wie wir ihn von der Besiedlung Amerikas kennen. Folgerichtig ist die Serie eine abgefahrene Mischung aus Western und Science Fiction. Das klingt komisch und ist es auch immer wieder. Ich sag mal so: Ich weiß jetzt, dass Cpt Picards Crew auf der Enterprise eine zünftige Saloonschlägerei von Zeit zu Zeit durchaus gut getan hätte…
2. Die asiatischen Einflüsse
Trotz der starken Westernbezüge, beeinflusst auch China die gesamte Szenerie , in der die Serie spielt. Als die Menschheit von ihrem Heimatplaneten aufbrach um das System zu besiedeln, in dem “Firefly“ spielt, waren anscheinend China und die USA die mächtigsten Nationen. Kimonos und andere asiatische Kleidungsstücke kommen immer wieder in der Serie vor. Die Darsteller flechten von Zeit zu Zeit Worte auf Mandarin ein. Besonders gerne wird in der Serie chinesisch geflucht. Asiatische Kleidung und Essen sind allgegenwärtig. Das gibt der Serie gleichermaßen einen besonderen Look, wie auch einen ungewohnten Klang.
3. Die Rolle der Frauen
Zur Besatzung der Serenity gehören drei Frauen, die jede auf ganz spezielle Weise eine starke Rolle innehat.
Zoë Washburne, erster Offizier des Schiffes, war zusammen mit dem Captain im Krieg und kämpft in Gefahrensituationen gleichberechtigt an seiner Seite. Da sie bei allen gefährlichen Außenmissionen dabei ist, während ihr Ehemann das Schiff eher selten verlässt, denn er ist der Pilot der Serenity.
Daraus ergeben sich immer wieder Situationen, in denen Beziehungsklischees gedreht werden, denn in dieser Ehe ist es der Mann, der sich Sorgen macht, weil seine Frau ständig auf gefährlichen Aussenmissionen unterwegs ist.
Inara gehört nicht zur eigentlichen Crew. Sie hat eines der Shuttles der Serenity gemietet und nutzt es als eine Art mobiles Bordell. Die Companions, wie die Prostituierten in der Serie heißen, genießen hohes gesellschaftliches Ansehen, sie suchen sich ihre Kunden, die sich sogar bewerben müssen, sehr bewusst aus und sind untereinander gut vernetzt, so dass Kunden, die sich einer Companion gegenüber daneben benehmen, von keiner anderen jemals als Kunden akzeptiert würden. Im Laufe der Serie verlässt Inara immer öfter ihr Shuttle und integriert sich mehr und mehr in die Crew. Zwischen ihr und dem Captain funkt es merklich, aber ihr Beruf steht den Beiden im Weg.
Die Schiffsmechanikern Kaylee verkörpert am ehesten klassische weibliche Stereotypen. Sie ist lebenslustig, empathisch und sehr emotional. Sie hat aber auch das Talent, Maschinen instinktiv zu verstehen und zu reparieren. Wollte ich hier Klischees reiten, würde ich sagen, Ihre Rolle in der Serie ist es Jungssachen auf Mädchenart zu machen.
4. Die Rolle des Schiffes
Große Teile der Handlung der Serie finden auf der Serenity statt. Was eigentlich dem knappen Budget der Serie geschuldet war, ist ein Glücksfall. Der große Innenraum des Frachters wurde 1:1 im Studio mit viel Liebe gebaut und das bedeutet, es gibt eben nicht unzählige Räume, ein Holodeck und anderen fancy Kram. Der Zuschauer kennt den Innenraum irgendwann in und auswendig. Wie die Crew. Das Schiff ist das Zuhause der Mannschaft und bald auch des Zuschauers.
Damit reiht sich die Serenity in die lange Reihe der Raumschiffe mit Charakter ein, die genauso wichtig für die Handlung sind, wie ihre Crews.
5. Die Requisiten
Die Mischung aus Science Fiction, Western und asiatischen Einflüssen, aus alt und neu, aus Hochglanzoptik der Allianzschiffe, sowie dem improvisierten Charme der Serenity, findet sich auch in den verwendeten Requisiten wieder. Immer wieder stutzt der Zuseher und stolpert über vertraute Gegenstände. So finden sich im Aufenthaltsraum bzw. der Küche bekannte Einrichtungsgegenstände aus der Galley von Passagierflugzeugen wieder. In einer Szene trägt ein Besatzungsmitglied eine Hose der Nationalen Vorlksarmee der DDR in einer anderen eine Jacke der Polizei Rheinland-Pfalz. In einer Folge kommen zwei Särge vor, die in Wirklichkeit handelsübliche Dachgepäckträgerboxen sind. Dank dieses Zweckentfremdens von Alltagsgegenständen aus der Jetztzeit, bekommt die Serie das Kunststück hin, ausgerechnet mit vertrauten Gegenständen Irritation zu erzeugen.

6. Die Querbezüge
Auch wenn die Serie kein kommerzieller Erfolg war, ist ihr kultureller Impact umso größer. Firefly ist gespickt mit Querverweisen auf andere Filme oder Serien, aber es gibt auch genug Bezüge auf die Serie in anderen Werken.
Der in Carbonit eingefrorene Han Solo ist kurz zu sehen, genauso wie die bekannte GUI der Enterprise. Die Körperpanzerungen der Starship-Troopers haben ebenso einen Auftritt wie das Logo des aus der Alien-Reihe bekannten Weyland-Yutani-Konzerns.
Umgekehrt gibt es in Big-Bang-Theory mehrere Anspielungen auf Firefly, genauso wie in „Castle“. In Battlestar Galactica fliegt die Serenity sogar einmal durchs Bild.
Und kann sich noch jemand an Google Wave erinnern? Der Name des Dienstes bezieht sich auf das Kommunikartionsmittel namens „Waves“ aus der Serie.

7. Die Qualität
Firefly macht einfach Spaß. Die Mischung aus Sci Fi und Western ist ungewöhnlich, aber reizvoll. Man gewöhnt sich schnell an die Crew und fiebert mit ihr mit. (Insbesondere die Folgen mit den furchteinflößenden Reavern sind unglaublich spannend.) Die Folgen sind abgeschlossen, was für Nicht-Binge-Watcher hilfreich ist, aber es zieht sich dennoch eine Rahmenhandlung durch die Serie, die die Folgen lose koppelt. Die Detailverliebtheit der Serie tut ihr übrigens.
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[…] lieben. Der Chef gibt sehr sympathische Interviews, dort wird geiler Scheiß wie zum Beispiel Firefly gesendet und -nicht zu vergessen- the mighty Kalkofe ist ebenfalls am […]
[…] alle mögen, oder Sherlock, das meine Tochter mag, kriegten mich vor den Bildschirm. OK, „Firefly“ war eine Ausnahme, aber das war zum Zeitpunkt, wo ich es sah auch schon nicht mehr […]
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