Konstantin Wecker hat einmal gesagt, „Das Wort muss sein wie eine Faust. Zuschlagen, Treffen.“ Auf das, was Roger Willemsen einst in der taz über Heidi Klum sagte, trifft das zwar zu, aber Rogers Faust trägt dabei einen Schlagring mit feiner Ziselierung.
(Bildquelle für den Hintergrund: „Roger Willemsen“ by Metropolico.org, CC BY-SA)2.0
Und da sich alle darauf einigen konnten, dass Willemsen wohl gut, im Sinne literarischer Grösse und Humor, war, obwohl einigen, wenn nicht gar den wenigsten, sein Name bis zu dessen Ableben kaum etwas sagte, ist es hinnehmbar Frau Klum in dieser Art abzuwerten? Ich glaube kaum. Man mag zurecht das Sendeformat verurteilen und auch die Rolle, welche sie darin spielt. Persönlich zu werden und mit Gewalt zu hantieren, wie Willemsen es tut, ist dennoch unangebracht und disqualifiziert ihn meiner Meinung sogar – und somit auch diejenigen, die solche Aussagen von ihm unreflektiert bejubeln.
Kann dem Vorredner nur zustimmen, so sehr ich Willemsen auch schätze, und zusätzlich anmerken,dass es auch nicht unbedingt für die Blogrebellen und den Autor spricht, den Beitrag neu ausgegraben und hier ausgeschlachtet zu haben. Außerdem ist Willemsen eine nette Stilblüte gelungen: Eine Leere, bei ihm die „Leere ihres Kopfes“, kann man nicht „wabern hören“, denn wie soll eine Leere, also ein Nichts, wabern, also laut Duden „sich in einer mehr oder weniger unruhigen, flackernden, ziellosen Bewegung befinden“ wie beispielsweise Nebelschwaden oder Flammen, und dann auch noch „wabern hören“?
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