Hip Hop und der Hijab sind im Mainstream mit eindeutigen Genderrollen besetzt. Das schon mal zu ihrem gemeinsamen Nenner. Es ist kein Geheimnis, dass viele Rap und Hip-Hop-Texte voller Sexismus und Misogynie sind.
Feministin ist hier die, die sich im knappen Kostümen auf der Bühne bewegt und über ihr Liebesleben singt. Der Mann der sie betrogen hat, die Schuhe, die sie sich selber kaufen kann und, dass sie sich im Business alleine beweisen kann. Richtig, es geht um Beyoncé.
Ist sie echt oder geht es um den kommerzialisierten Feminismus?
Feminismus bedeutet aber auch, dass man sich bewusst gegen die Sex Sells-Mentalität stellt. Klar ist es jeder Frau überlassen – oder so sollte es idealerweise sein – mit ihrem Körper das zu tun, was sie möchte. Nun gibt es aber in der breiten Öffentlichkeit Tendenzen, „Offenherzigkeit“ im Feminismus mehr zu feiern, als das „bedeckt sein“. Besonders im Rap-Business.
Hip-Hop und der Hijab
Für mich besonders spannend, da hier zwei markante Punkte die Sache interessant machen: 1. Die Rolle der Frau in einem männlich geprägten Genre. 2. Das Brechen der Stereotypisierung von muslimischen Frauen, die den Hijab tragen.
Hip Hop und Straßen-Rap war zu Beginn ein Aufschrei der abgegrenzten Klasse. Meist jung, schwarz und von dem amerikanischen Traum ausgeschlossen, war das eine Bewegung, die den Jungs und Mädels eine Stimme gab und später eine nicht zu verachtende Einkommensquelle.
Hip Hop als Protest-Kultur im eigentlichen Sinne hat die Kraft, auf der großen Bühne auf ausgegrenzte, stigmatisierte Gruppen aufmerksam zu machen. Das ist noch heute die Seele dieser Kultur.
„We’re Muslims, don’t panic“
Spannend wird es, wenn nicht Machoismen, gepackt in Dada-Straßenslang Aufsehen erregen, sondern Frauen klar und direkt anprangern, was nicht stimmt – ohne andere Minderheiten zu beleidigen.
SONITA – Rappen gegen die Zwangsheirat
Sonita ist 18 Jahre alt, aus Afghanistan und hält sich als nichtregistrierte Migrantin im Iran auf. Sie träumt von einer Karriere als Rapperin, um so gegen die Zwangsheirat und Unterdrückung der Frau in ihrer Heimat zu kämpfen.
Real Hip Hop
Hip Hop und Rap als eine Kraft, die Minderheiten von ihrem Schattendasein in den Rampenlicht bringt und ihnen Mut zuspricht, so sein zu können, wie sie sind. Anderen wiederum die Augen öffnet, die Vorurteile mit sich tragen. Das hier ist noch real! Das alles, jenseits von Plattenverträgen und Labels, die künstliche Geschichten schüren, um den Verkauf zu pushen.