Facebook ist für sehr viele Menschen zum Herzen des Internets geworden. Es ist der digitale Esstisch, an dem man sich morgens mit „der Familie“ austauscht und das virtuelle Sofa, auf dem man mit vielen seiner Freunde sitzt, sich Bilder zeigt und erzählt, wie der Tag so lief und was man erlebte. Zumindest trifft diese Aussage auf viele Menschen über 20 Jahre zu, die Facebook zu ihrem digitalen Lebensmittelpunkt gemacht haben.
Als Blogger und Publizist verbringe auch ich viel Zeit auf Facebook und teile dort ebenfalls privates und persönliches. Hauptsächlich ist Facebook für mich allerdings ein „Ausspielweg“ für die Artikel, die wir hier bei den Blogrebellen veröffentlichen. Über unsere Facebook-Page erreichen wir sehr viele unserer Fans und machen damit rund 40% unseres Traffics. Diesen Traffic, genauer die Seitenaufrufe, monetarisieren wir mit Werbung, um damit unsere Aufwände zu finanzieren. Dabei gehen uns übrigens rund 40% an Adblocker verloren, die unsere Leser einsetzten. An Zugriffen der Adblock-User verdienen wir de facto nichts. Aber darum soll es heute nicht gehen, das Thema Pro und Contra Adblocker hatten wir schon zuvor.
Heute möchte ich meine Gedanken und Erfahrungen als Publizist zum Thema Facebook mit euch teilen.
Native Sharing – Facebook sackt kräftig ein
Mein alter Kumpel und Social-Media-Experte Martin Giesler schrieb letzte Woche in seinem Beitrag „Das Facebook Paradoxon„:
Das oberste Ziel von Facebook ist es, den Nutzer so lange wie möglich auf der eigenen Plattform zu halten. Nur dort hat Facebook die Chance, den Nutzern Werbung anzuzeigen – für Facebook ein fantastisches Milliarden-Geschäft.
Diese Erkenntnis ist nun nicht wirklich neu, doch es ist gerade für Publizisten sinnvoll, sich das stets im Hinterkopf zu halten. Alles, was wir als Fanpage-Betreiber nativ auf Facebook teilen, seinen es Texte, Bilder, gifs oder Videos, können wir nicht gegenfinanzieren. Das liegt ganz einfach daran, dass der Facebook-User die Plattform nicht verlassen muss und wir keinen Aufruf auf unserer eigenen Seite generieren, über den wir Werbung ausspielen könnten.
Ähnliche Erfahrungen machen wir mit Links zu Artikeln, die der User nicht klicken braucht, weil das Facebook-Vorschaubild schon alles zeigt oder die Headline den Inhalt einer Nachricht bereits verrät. Und das ist wie gesagt auch alles im Interesse von Facebook.
So ziemlich alles, was auf Social-Media-Plattformen aktuell an nativen Inhalten von traditionellen Medienunternehmen geteilt wird, ist jedoch ein Geschenk ans Publikum und an Facebook selbst.
Quelle: Martin Giesler
Native Sharing – gut für Interaktionen, schlecht für den Geldbeutel
Die Herausforderung für Webseitenbetreiber Geld verdienen zu müssen, sollte nicht der Leitgedanke beim Sharing sein. Auch wenn wir gelernt haben, dass native Inhalte kein Geld bringen, sehen wir, dass gerade auf Facebook direkt geteilte Inhalte die Interaktionen, also Likes, Shares und Kommentare enorm steigern. Und nicht nur das: durch mehr Likes, Shares und Kommentare spielt Facebook diese Inhalte auch öfter aus, zeigt sie öfter in den Timelines der User an.
Fassen wir kurz zusammen: Nativ geteilte Inhalte steigern die Interaktionen und erreichen mehr User. Das wirkt sich langfristig positiv auf die Anzahl der Fans einer Fanpage aus und bringt dieser – im Netzwerk – mehr Reichweite. Allerdings bringt das unterm Strich aber erst mal keinen finanziellen Gewinn.
Was also können wir tun, um den Facebook-Teufelskreis zu durchbrechen?
Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gesunde Balance langfristig am erfolgreichsten ist. Zum einen treiben die „leicht zu konsumierenden“ und nativ geteilten Inhalte die Sichtbarkeit des eigenen „Brands“ und damit die Fanpage ordentlich voran. Diesen Schwung und die dadurch generierte Reichweite auf dem Netzwerk nutzt man zum anderen am besten, um eigenständige, „unique“ Contents auf der eigenen Seite zu verlinken und damit gegenfinanzierbaren Traffic auf die Webseite zu bekommen.
Zudem sollte man sich auf keinen Fall nur auf einem Traffic-Lieferanten ausruhen. Wer, wie viele unserer schreibenden Kollegen, scheinbar nur auf das eine Pferd „Facebook“ setzt, wird immer den Launen und Regeln des Netzwerks ausgesetzt sein. Welche Chancen und alternativen Traffic-Quellen es neben Facebook gibt, in die es wert ist Zeit und Arbeit zu investieren, werde ich in weiterführenden Artikel beleuchten.
Erst mal Danke für den guten Beitrag.
Als Blogger achte ich schon von Beginn an, das meine Leser hauptsächlich über die organische Suche auf meinen Blog kommen und dort auch kleben bleiben. Mein Wert liegt bei rund 80% aller Besucher die mich über Suchmaschinen finden. Nur etwas 7% der Besucher generiere ich über Facebook und an diesem Wert soll sich nichts ändern.
Ich muss aber eingestehen, dass ich mit meinen Themen einen entscheidenden Vorteil habe. Wenn der Leser nach der Lösung für sein Problem sucht, geht er nicht nach Facebook, weil in der Time-Line ein auffinden von Posts schier unmöglich ist und hier Facebook zum Glück noch keine Suche anbietet (außer nach Personen, Orten und Dingen 😉 ).
Gruß an die BlogRebellen
Michael
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