Wie Werber und Agenturen Geld verbrennen und wie auch du „Influencer“ wirst

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„Influencer“ sind Menschen, die auf Sozialen Netzwerken ganz viele Follower haben und mit ihrem Tun, oder ihren Instagram-Bildern ganz viele Menschen beeinflussen und zum Kauf von Produkten animieren. Wenn euch jetzt das Frühstücksbrötchen vor Lachen aus dem Mund fällt, kann ich das verstehen. Früher™ waren Influencer Leute mit richtiger Reichweite, also Leute, die tatsächlich gelesen wurden. Heute versteht man unter Influencern meist irgendwelche Modemädchen, die in knapper Kleidung viel Haut zeigen und sich in gestellten Fotos „ganz natürlich“ geben. Die bekommen dann Kosmetik- oder Mode-Produkte zugeschickt und präsentieren diese in ihren Fotos. Wer mehr als 10.000 Follower hat, darf nicht nur die Produkte behalten, sondern verdient damit meist auch noch ein bisschen Geld.

Das die Aufmerksamkeitsspanne bei einem Instagram-Bild bei rund 3 Sekunden liegt und danach in der Ewigkeit verschwindet, scheint (aktuell noch) keinen Werber oder die ganzen hippen Influencer-Agenturen zu interessieren. Warum auch? Alle verdienen scheinbar ordentlich Geld mit den vielen Followern der hübsch anzusehenden Mädchen. Was zählen da schon Authentizität oder messbares ROI (Return on Invest), wenn die neuen High-Heels an einer sexy Blondine in knappen Stringtanga präsentiert werden.

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Doch so langsam aber sicher scheint auch in der letzten Möchtegern-Internetagentur vom Lande die Information angekommen zu sein, dass man auch Instagram-Follower und Likes kaufen kann!!

Und das ist nicht der einzige Trick, den Influencer anwenden um ihre künstlerisch wertvollen *hust* Bildchen für viel Geld an die Industrie zu verkaufen. Da Instagram keinen linearen Feed mehr ausspielt, sondern die Timeline wie auf Facebook für User vorsortiert wird und nur die Bilder anzeigt werden, die viel kommentiert und geliked wurden oder vermeintlich zum User passen, organisieren sich die geprellten Influencer in Gruppen und liken und kommentieren sich gegenseitig, bis vom vielen Tippen das Blut auf den Smartphonedisplays rinnt. Ach ja, schöne neue Influencerwelt. Herrlich.

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Kaputtes Influencer-Marketing

Doch keine Sorge, ich persönlich habe trotz der scharfen Kurven und perfekt arrangierten Bildchen die Hoffnung noch nicht verloren. Immer mehr Menschen, die nicht erst seit anderthalb Jahren was mit Internet machen, melden sich zu Wort und entlarven die aufgeplusterten Möchtegern-Beeinflusser. „Das Influencer Marketing ist kaputt“ schrieb zum Beispiel Andre Krüger alias @bosch und stellt unter anderem fest, dass vor Beginn einer Kooperation die Frage „Wofür stehst Du?“ im Vordergrund stehen sollte. Im richtigen Leben wird allerdings zumeist gefragt: „Wie viele Follower hast Du?“.
Um einiges umfangreicher rechnet Kollege Jens vom Atomlabor in einem fast schon epischen Rundumschlag mit selbsternannten Influencern, Agenturen, die sich auf „Influencer-Marketing“ spezialisiert haben und „Curated Content“ ab. Sehr lesenswert!

100 Likes für 80 Cent

Und als wären das alles nicht schon genug Beispiele für eine kaputte Influencer-Marketing-Blase, gibt es nun in Russland einen Automaten, an dem man sich Fake-Follower und Fake-Likes für seinen Instagram- und Facebook-Account kaufen kann. Der steht in einem Einkaufszentrum!
Für umgerechnet rund 80 Cent bekommt man 100 Likes auf sein Instagram-Bild. Wer ein bisschen mehr Geld investiert, rund 750 Euro, bekommt 150.000 neue (Fake)Follower.

Na, das ist doch überzeugend, oder? Werde auch DU zum Influencer, ist ganz leicht und kostet auch gar nicht viel Geld.

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Den Automaten habe ich übrigens im InterwebShop3000 gefunden.