Ist das Fahrrad Berlins tödlichstes Fortbewegungsmittel?

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Radfahrer haben es in deutschen Städten schwer, sie werden von Autofahrern viel zu oft übersehen. In Berlin gab es in der vergangenen Woche keinen Tag, an dem kein Fahrradfahrer verletzt wurde. Ein Blick in den Polizeiticker zeigt das Übel nur zu deutlich:

17.06.2017 11:03 Uhr Radfahrer schwer verletzt
Ereignisort: Treptow-Köpenick

16.06.2017 14:58 Uhr Zusammenstoß mit Radfahrer
Ereignisort: Friedrichshain-Kreuzberg

15.06.2017 17:44 Uhr Schwer verletzte Radfahrerin
Ereignisort: Treptow-Köpenick

15.06.2017 08:34 Uhr Radfahrer von Motorrad erfasst
Ereignisort: Tempelhof-Schöneberg

14.06.2017 19:15 Uhr Radfahrer nach Verkehrsunfall im Krankenhaus verstorben
Ereignisort: Neukölln

13.06.2017 08:35 Uhr Radfahrer nach Verkehrsunfall in Klinik
Ereignisort: Lichtenberg

06.06.2017 08:25 Uhr Radfahrerin bei Unfall schwer verletzt
Ereignisort: Pankow

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Im Jahr 2016 starben in Berlin 17 Radfahrer, so viele wie schon lange nicht mehr. (Quelle)

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Aufschreie von Fahrradfahrern, die von aggressiven Autofahrern verfolgt und verprügelt werden, weil sie an den rechten Fahrbahnrand gequetscht wurden, verhallen im Nirvana.
Was aus dem „Berliner Volksentscheid Fahrrad“ geworden ist weiß irgendwie kein Mensch.

Mir persönlich fehlen bei diesem Thema derzeit nicht nur die Worte, sondern auch Ideen um diesen schrecklichen Trend entgegenzuwirken. Ich bin aber auch kein Verkehrsplaner, oder Politiker mit Verantwortung. Klar ist, dass es so nicht weiter gehen kann. Lösungen und clevere Ideen müssen her. Sichere Radwege, intelligente Ampelschaltungen und eine nachhaltige Verkehrserziehung für Autofahrer und Radfahrer.

Ideen für eine verkehrssichere Stadt

The Dutch Reach“ hätte vielleicht dem Radfahrer in Neukölln das Leben retten können. Die geplanten Berliner Radschnellwege könnten Auto- und Radverkehr von einander trennen. Ein ähnliches Verkehrssystem beschert Radfahren in Utrecht bereits heute eine grüne Welle. Fahrradfreundliche Städte wie Kopenhagen machen Hoffnung und mit dem Fahrrad in der Mitte des Fahrstreifens zu fahren klingt erstmal nach keiner gute Idee. Nach genauerem Hinsehen und praktischen Erfahrungen könnte diese Taktik aber vielleicht doch nachhaltig sein.

Überspitzt aber treffend: Fahrradfahrer benötigen mehr Raum

Falschparker mit eigenen Waffen schlagen

Ganz sicher helfen würde auch, gäbe es weniger ignorante Menschen im Straßenverkehr. Wenn Autofahrer nicht „mal kurz“ auf Radwegen, vor Kitas, Schulen vor der Bank, oder zum Kaffee holen in zweiter Reihe parken würden.
Vielleicht schaffen auch solche clevere Ideen den ein oder anderen Autofahrer zum Nachdenken zu bewegen:

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Autos raus aus der Stadt!

Ich wünsche mir eine fahrradfreundlichere Stadt, in der alle Verkehrsteilnehmer ihren Raum bekommen. Die Übermacht der Automobile ist nicht nur für Radfahrer und Fußgänger gefährlich, sie ist auch langfristig nicht haltbar. Schaut euch einfach mal an, wie viele Menschen in Autos sitzen. Für mich ich es unverständlich, dass in gefühlt 90% der Automobile nur eine Person sitzt. Eine Person, die Emissionen ausstößt um von A nach B zu kommen und sich dann auch noch darüber aufregt, dass sie im Stau steht.
Meiner Meinung nach wird es dringend Zeit für autofreie Städte, oder mindestens autofreie Zonen. Wie wäre es denn, wenn Autos, in denen nur ein Mensch sitzt, die Zufahrt zur Innenstadt verweigert werden und Fahrgemeinschaften flüssiger zum Ziel kommen würden? Wenn öffentliche Verkehrsmittel kostenlos wären und häufiger fahren würden?
Haltet mich gerne für einen linksgrünversifften Illusionär, aber ich glaube daran. Denn es ist auf sehr vielen Ebenen nachhaltig.

6 Kommentare

  1. Ich persönlich finde, dass Fahrradfahrer oftmals selber jegliche Vehrkehrsregeln vergessen und wie die letzten Menschen fahren. Ich manchen Fällen kann keiner von beiden reagieren.

  2. als radfahrer kann ich auch nur sagen, dass es echt beeindruckend ist, wie viele radfahrer unterwegs sind. abbiegen in luftlinie (beginnt an der kreuzung vorher und zieht sich über die gegenfahrbahn), in panischer angst jemanden anzufahren wackelnd über den bürgersteig, bei rot langsam auf die kreuzung rauffahren, weil is ja so anstrengend, nebeneinander auf einer hauptstraße… die meisten autofahrer hingegen verhalten sich vorbildlich (ja, nochmal, ich bin radfahrer … und auch nich derselbe max, der sich selbst recht gibt)

  3. Apropos Autos, in denen nur eine Person sitzt! Heute erzählte ich im Büro von LA/USA, wo es eigens Fahrstreifen für Autos gibt, in dem mehr als eine Person sitzt (ähnlich wie ein Fahrstreifen für Taxis bzw. Busse). Vorteil: sie kommen schneller vom Fleck als alle anderen PKWs und es hat eine erzieherische Komponente, in dem ich eben nicht immer alleine im Auto sitze und Fahrgemeinschaften präferiert werden.

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