Tag 2: Liquider Sonnenschein in Roskilde

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Tag zwei startete mit Regen und bedecktem Himmel. Es hat echt was beruhigendes, wenn man im Zelt liegt und den Regen prasseln hört. Zufrieden, dass wir das richtige Outfit eingepackt haben – Gummistiefel, Regenhose, Regenjacke – stürzten wir uns vom Zeltplatz auf das Festivalgelände. Es hängt bekanntlich immer an der Kleidung und nicht am schlechten Wetter. Und ein wenig liquider Sonnenschein hat noch niemanden geschadet.

Unsere Acts

Unser erster Act war Noname auf der Apollo-Bühne. Sehr entspannt. Musikalisch irgendwo zwischen Soul und Jazz und ihr Gesang irgendwo zwischen Rap und Spoken Word. Trotz des Regens zog es viele Menschen an die Stage, was die Künstlerin sehr erfreute.

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Für mich persönlich mangelte es etwas an der Bühnenpräsenz. Die Songs waren toll. Keine Frage. Doch hielten sich ihre Gesten und Bewegungen in Grenzen. Was auf einer großen Bühne wirklich wichtig ist! Und wenn noch der Regen dazu kommt, braucht es mehr, als sich beim Publikum zu bedanken, dass sie so tapfer sind. Das Publikum war dankbar, hat die Hände gehoben, wenn sie aufgefordert wurden, kleine Herzen in die Luft geformt, als Noname es vor machte und sogar mitgesungen. Eine gute Basis, um das Publikum durch kleine Einlagen einzuheizen. So hatte ich mir immer wieder vorgestellt, wie ich im Zelt liege und mir ihre Songs über Spotify anhören könnte. Diese Kritik hat aber nix über ihre musikalischen Skills zu sagen. Sie ist eine Poetin, die auf kleine Bühnen sicher das Publikum mächtig einheizt.

Weiter ging es mit einem Marsch quer übers Gelände, vorbei an der großen, orangenen Bühne auf der Fela Kutis Sohn Seu Kuti spielte. Gemeinsam mit Felas alter backing-band Egypt 80 begleitet vom Tasausendsassa Yasiin Bey aka Mos Def.
Wir zogen hier allerdings vorbei und blieben nur kurz stehen. Gerne hätten wir mitgefeiert, aber der Regen ließ keine Gelegenheit, um einfach mal auf der Wiese abzuhängen. Wir nahmen uns deshalb vor, an allen Bühnen vorbei zu gehen, um in Bewegung zu bleiben.

Auf dem Weg zur Arena, wo Tinashe parallel zu Seu Kuti ihren Auftritt hatte,  begegneten wir vielen Familien mit kleinen und großen Kids, die es sich nicht haben nehmen lassen, das Festival zu erleben. Viele von den jungen Kids standen mit ihren Eltern am Rande der überdachten Arena. Ein poppiger, basslastiger R&B Sound, der mich stark an Ende der 90er und Anfang der 00er Jahre erinnert, brachte die Crowd mächtig zum schwitzen.

 

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Lass laufen Baby

Den Rest des Tages verbrachten wir auf dem Gelände und ließen uns von Foodstand zu Foodstand treiben. Das Thema Nachhaltigkeit wird überall auf dem Festivalgelände groß geschrieben. Überall wird Müll aufgesammelt, Plastikbecher und Dosen gegen Pfand umgetauscht, der nasse Boden mit Rindenmulch überdeckt, so dass der Schaden nicht ganz so groß ist, wenn alles vorbei ist. Auch für die Herren gibt es überall durchdachte Pissoirs, sei es an den Bäumen, am Rande der Bühnen, an den Zäunen. Überall, wo Mann mal gerne einkehrt, um sich zu entledigen. Frauen müssen leider mit überfüllten und stinkenden Toiletten vorlieb nehmen. Selten trauen sich die Damen hier und da am Zaun die Hosen runter zu lassen und es laufen zu lassen.

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Essen, pinkeln und hier und da mal kotzen. Das sind wie auf jedem Festival große Themen und liegen genau so nah beieinander, wie die Kommas, die sie hier voneinander trennen. Dennoch, sie gehören irgendwie dazu, zum Festival-Feeling.

Gute Nacht

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Nach knapp 24000 gelaufenen Schritten entschlossen wir uns dagegen am Abend Trentemöller und die Foo Fighters mitzunehmen. Ob es an unserem Alter liegt, mag ich zu bezweifeln. Viel mehr waren wir durch den Regen permanent auf den Beinen, da man sich auf dem Gelände nirgendwo niederlassen konnte, um etwas zu chillen oder abzuhängen. So zogen wir uns im Regen zurück ins Zelt und hörten von weitem Dave Grohl zum Regenprasseln schreien.

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Hier die Links zu unseren Stories von Tag 1 und Tag 3&4. Weitere Bilder findet ihr auf unserem Instagram-Account.