Von „sauberen“ Strom und warum wir den Autos das Fahren überlassen sollten

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Mobilität ist für die Menschheit mehr als ein Kulturgut. Sie ist existenziell. Noch heute bestaunen wir Jahrtausende alte Pyramiden der Pharaonen, die unter prekärsten Bedingungen entstanden. Dorthin kommen wir mit einem Flugzeug oder einem Schiff. Wie auch immer wir uns fortbewegen, wir benötigen Energie. Von unserer Ernährung, damit wir uns Körperlich bewegen können, bis hin zu riesigen Mengen an Kerosin für die Flugzeuge. Am Anfang dieser Kette steht immer der Abbau und Verarbeitung von Rohstoffen – und natürlich benötigen wir auch hier Energie.
Bislang hat es niemand geschafft ein Fortbewegungsmittel zu erfinden, das sich komplett autark ausserhalb dieser Kette bewegt. 2007 stellten Unternehmer ein Rad vor, das sich selbst drehen soll. Passiert ist nix.

Kohlsuppe und/oder Avocado?

Fortbewegen müssen wir uns alle täglich. Also? Wie stillen wir diesen Durst ohne an die Reserven zu gehen und die Umwelt noch weiter zu belasten? Zurück zu Kutschen und Bollerwagen? Das wird dann wirklich kontra all der Möglichkeiten sein, die wir in der Moderne geschafft haben. Ich denke die Beschränkung auf das Regionale ist nur so lange sexy, bis das Globale zur Auswahl steht. Die wenigsten werden sich nur von Kohlsuppe, Pilzen, Getreide und Beeren aus der Region ernähren wollen. Ich gehöre definitiv zu der Sorte Mensch, die gerne bunt kocht. Ja auch gerne mal eine Avocado auf dem Vollkornbrot. Nicht extravagant aber vielseitig.

Kulturell und kulinarisch nicht viel verzichten wollen und immer die Wahl haben zwischen Global und Lokal. Ich denke das bringt meine allgemeine Auffassung einer ausgewogne Fortbildung und Entwicklung für mich und meine Familie auf den Punkt. Doch wie schaffen wir es dabei den CO2 Ausstoss so niedrig wie möglich zu halten?

Sicherheit durch autonome Systeme

Wenn es zum Auto kommt, wird es besonders kritisch. Viele, vor allem urbane Menschen, stehen dem sehr kritisch gegenüber. Kein Wunder, denn in den Städten platzten die Straßen aus allen Nähten. Das gefährdet andere Verkehrsteilnehmer und sorgt dafür, dass festgelegte Schadstoffgrenzen immer wieder überschritten werden. Im letzten Jahr sind allein in Berlin 17 Radfahrer*innen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Sogenannte „Geisterräder“ markieren die Stellen in der Stadt und auch digital gibt es Markierungen.

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Eine Lösung für mehr Sicherhiet könnten autonome Fahrzeuge und eine vernetzte Infrastruktur bringen. Eine Mischung aus Car-Sharing, Bike-Sharing und öffentliche Verkehrsmittel, die in einem System so gut miteinander verknüpft sind, dass wir über eine App mögliche Verbindungen schell finden, sowie günstig und umweltfreundlich vorankommen.
Autonome Fahrzeuge können für mehr Sicherheit sorgen, weil sie es schaffen sich hundertprozentig auf den Verkehr zu fokussieren. 90% der Unfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. Intelligente Systeme können mit Hilfe von Kameras und Sensoren die Situation auf der Straße überblicken und eigenständig fahren. Noch gibt es zu diesem Quantensprung einiges zu klären, wie IT-Sicherheit und ethische Fragen in brenzlichen Situationen. Aus meiner Sicht sind das keine unlösbaren Probleme.
Was einige Assistenzsysteme bereits können, bringt uns aber diesem Sprung viel näher als manch einer es sich vorstellen kann. So wie dieser Tesla-Autopilot, der einen Unfall erkennt, Sekunden bevor er passiert. Eine andere Situation, in der das System rechtzeitig eingriff, bevor ich reagieren konnte, erlebte ich mit dem Audi Q7 auf einer Landstraße, auf der Wildschweine die Straße überquerten.

Wir brauchen eine gut vernetzte, ökologisch wertvolle Infrastruktur

Wie das Perpetuum mobile läßt auch das grüne Zeitalter auf sich warten und scheint mehr ein Traum als Realität zu sein. Man kann hier einen Strich ziehen und weiter über die Menschheit, Konsum und den Kapitalismus schimpfen und sich noch mehr darüber echauffieren, dass der Tesla doch nicht so grün ist, wie es die Utopie verspricht. Ja, noch immer sind E-Autos nicht so grün, wie wir uns das erhoffen. Das liegt wohl an der Kette der Energiegewinnung. Ein reines, ökologisches Auto tankt nämlich grünen Strom und da müssen wir erstmal hinkommen.

Die Infrastruktur ist wohl der wichtigste Punkt in dieser ganzen Debatte. Wenn wir es schaffen unsere Mobilität soweit zu vernetzen und mehr und mehr grünen Strom, also aus erneuerbarer Energie, in die Kette einzubringen, sind wir ökologisch zwar nicht komplett fein raus, dafür aber einen Schritt weiter was unsere CO-Bilanz angeht.

Natürlich, die Batterien in den Autos haben noch nicht die Reichweite, die wir uns wünschen, das Laden ist noch etwas schwierig (Infrastruktur) und die Anschaffung noch zu teuer. Zudem ist deren Herstellung aus Umweltsicht nicht gerade sauber.

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Wir müssen weiter denken

Wir können es dennoch schaffen mobil zu bleiben und nicht an Reichweite einbüßen zu müssen, indem wir anfangen verschiedene Mischungen an Möglichkeiten anzubieten. Elektrische-Systeme im innerstädtischen Bereich, Hybrid-Lösungen auf längere Strecken und eine hervorragende Konnektivität im Bereich der öffentlichen Verkehrsanbindungen. Wer sich die Zukunft und die Entwicklung des Mobilität wie einen linearen Strich vorstellt und meint, dass wir eines Tages nur eine Lösung haben werden, sieht das Ganze etwas eindimensional. Viele Lösungen können hier denkbar sein. Im Kern ist und bleibt die Digitalisierung des Autofahrens als Antrieb.

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