Den älteren unter euch werden den Name „Gronkh“ und die Person dahinter vielleicht gar nicht kennen. Leute, die in den Medien arbeite und mit Streaming zu tun haben, sollten seinen Ärger mit den Landesmedienanstalten allerdings unbedingt auf dem Schirm haben!
Gronkh ist Gamer und „Youtuber“, also jemand, der Spiele spielt, diese mit Kommentaren auf Twitch und Youtube streamt und die Mitschnitte anschließend als On-Demand-Videos veröffentlicht. Ein Blick in den Youtube-Verlauf euer Kids oder eine kurze Abfrage bei selbigen wird euch schnell zeigen, dass der Mann kein unbekannter ist. Auf Youtube abonnieren ihn 4,7 Millionen User, bei twitch folgen seinem Channel rund 176.000 Zuschauer.
Ein Schreibtisch im Keller vs. Sendeanstalt
Zwei mal die Woche streamt Gronkh im Normalfall live, hin und wieder fällt der Stream aber auch komplett aus, oder wird verschoben. Wie das halt so ist, wenn man als One-Man-Show aus seinem Keller heraus arbeitet. Der Mann hat keine eigene Redaktion, keine Kameramänner/frauen, keinen Sender und somit auch keinen Sendebetrieb. Doch in den Augen der Landesmediananstalt ist er genau das: ein Sender, der in Deutschland für seine Ausstrahlungen eine Lizenz benötigt. Eine Lizenz, wie sie zum Beispiel Fernsehsender wie ARD, Pro7, DMAX, oder Radiosender besitzen.
Seit letztem Jahr schreiben die Landesmediananstalten reichweitenstarke Streamer an und verlangen von ihnen, eine Lizenz für ihre Web-Streams zu beantragen. In Zeiten, in der (fast) jeder Mensch auf Twitch, Youtube, Instagram, Facebook, Snapchat… you name it einen Live-Stream in Netz stellen kann, muss man hier in Deutschland eine nationale Lizenz beantragen, wenn man nur erfolgreich genug ist. Das ist an Absurdität kaum zu überbieten.
Einzige Erklärung hierfür ist wohl die Rückständigkeit alt eingesessener Gremien und Politiker, die sich im Neuland einfach noch nicht zurecht finden und hoffen, dass dieses Interwebz irgendwann wieder verschwindet.
„Dicker Mann ist jetzt Fernsehsender“
Auch Gronkh bekam eine solche Aufforderung, die den Youtuber vor eine große Herausforderung stellte. Was also tun in einem solchen (Präzedenz)Fall? Eine Briefkastenfirma in Luxemburg, umziehen oder illegal streamen waren keine Alternativen für Gronkh. Ihm war es vor allen anderen Dingen wichtig, dass er legal weiter streamen darf.
Um alle Eventualitäten und Plattformen abzudecken, beantragte Gronhk nun eine 24/7-Channel-Lizenz bei den Landesmedienanstalten. Die komplette Geschichte inklusive denkbare, aber nicht praktikable Alternativen um die Lizenz zu umgehen, hat Gronkh ausführlich in diesem Video erklärt.