Video: Farbiger Getrifizierungs-Protest in Berlin Wedding

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Die Müllerstraße im Wedding ist eine unserer Hauptrouten, wenn wir mit dem Auto aus dem Norden kommend nach Mitte, oder Kreuzberg fahren. Vor einiger Zeit ist mir dort ein Neubau aufgefallen, der so gar nicht in das Bild der Straße passt. Statt Alt- oder Achtzigerjahre-Bau steht dort seit einigen Monaten ein auffällig modernes, neu gebautes Haus, in dem Studentenwohnungen angeboten werden.

Für 1-Zimmer Apartments mit einer Wohnfläche von 18 m² bis 45 m² werden hier Mieten in Höhe von 514,00 € bis 1.119,00 € aufgerufen. Zudem wird eine einmalige Aufnahmegebühr von 480,00 Euro bei Übergabe des Apartments fällig. (Link Anbieter „youniq“) Und das in einer Nachbarschaft, in der Menschen mit dem geringsten Haushaltseinkommen von Berlin leben.

„Wedding 65 – Still not lovin’ Gentrification!“

Klar, dass dieses Gebäude und deren Betreiber auf Ablehnung stoßen, treiben sie mit ihrem Angebot doch die Gentrifizierung eines weiteren Berliner Stadtteils voran. Der Protest dagegen hat verschiedene Facetten und wie in Berlin üblich auch handfeste Aktionen.
In diesem Video sehen wir einen solchen Protest in Form einer „farblichen Umgestaltung“ des Gebäudes.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich solche Aktionen für nicht gerechtfertigt und zielgerichtet halte. Eine Diskussion muss allerdings unbedingt geführt werden. Jede/r, der/die in Berlins beliebten Wohnbezirken wie den Prenzlauer Berg, Mitte, Kreuzberg, Friedrichshain und teilweise auch in Neukölln schon mal eine geräumige und schöne Wohnung gesucht hat, muss hierfür sehr tief in die Tasche greifen. Menschen, die sich das nicht leisten können werden verdrängt.
Die Vielfalt der Stadt – also meist genau das, warum es so viele Menschen nach Berlin zieht – ist in Gefahr.