Homie – Dancingshoes (Blogrebellen Premiere)

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Es ist mir immer wieder eine Freude, neue und vor allem talentierte Musiker zu entdecken und zu unterstützen. Bei der Berliner HOMIE kommen diese Eigenschaften zusammen. Die vierköpfige Formation rund um Frontfrau und Sängerin Maura Souloud formierte sich erst vor knapp einem Jahr. Die Mitglieder der Band haben einen fundierten musikalischen Background, ihre Musik, eine Mischung aus Neo Soul, Hip-Hop und vor allem Jazz, passt hervorragend zu unserem „Blogrebellen-Sound“. Sie kommen aus einem uns bekannten Umfeld – in diesem Fall über Marian Tone von Wedding Soul – und nicht zuletzt: sie sind meiner Ansicht nach extrem talentiert!

Daher ist es mir auch ein Fest, die Debüt-Single von Homie und das Video bei den Blogrebellen präsentieren zu dürfen. (Video im Player oben)
„Dancingshoes“ heißt ihr Tune, der uns erahnen lässt, welch Potential hinter der Band HOMIE steckt.

Um mehr über die Mitglieder der Band, ihre Historie, ihre Haltung und über ihre zukünftigen Pläne zu erfahren, habe ich ein Interview mit Maura geführt, das uns tiefe Einblicke in die Formation gewährt.

 

Interview mit Maura Souloud von Homie

Bitte stelle euch doch kurz vor. Wer ist dabei und macht was?

Die Band besteht aus Tobias Meyer and der Jazz E-Gitarre. Er hat Jazz in Holland studiert und einen sehr diversen musikalischen Hintergrund. Er hört Jazz, HipHop und Indie Punk und spielt auch als Musiker in all diesen Genres. Or Rozenfeld aus Israel spielt Kontrabass und E-Bass in zahlreichen Projekten, die arabische Musik machen (Babylon Orchester, Kayan Project). Er spielt sehr perkussiv und energetisch und ist seit 2 Jahren in Berlin. Aidan Löwe ist Jazzdrummer, aus Australien und spielt neben HOMIE ausschließlich in Jazz Projekten. Privat ist er aber Hip-Hop-Head. Ich, Maura Souloud, bin sozusagen Frontfrau und singe und rappe. Ich habe eine recht typische Hip-Hop-Sozialisierung durchlaufen.. von deutschem Hip-Hop zu US-Hip-Hop, durch Dilla und die ganze Soulquarians Bewegung zu Jazz.

Homie

Seit wann gibt es euch in dieser Formation?

Seit vergangenen Sommer.

Wie habt ihr zueinander gefunden?

2016 habe ich irgendwo in Wedding ein Sp404 (Sampling Workstation, red.) Set gespielt und Tobi kam nach der Show auf mich zu und wir haben uns ein wenig unterhalten. Er erzählte, er sei Jazzgittarist und wir kamen auf Hiatus Kaiyote und Neo-Soul zu sprechen und wir beide waren uns einig, dass es in Deutschland so wenig frische, genreübergreifende Musik gibt, die neues probiert. Meist kommt der richtig freshe Stuff aus Neuseeland, Australien, UK, Belgien… und er war gerade nach Berlin gezogen um Musik zu machen und wir haben uns verabredet, „vielleicht könne man ja mal bisschen Mucke machen“. Wir haben dann im gleichen Jahr probiert eine Band zu starten, aber es hat von den Musikern her nicht richtig gepasst. Dann war fast ein Jahr Funkstille, bis ich Tobi bei ner Jazzsession wiedersah und er mir sagte, er wolle mich anrufen, er habe da diese dopen Drummer am Start. Or Rozenfeld kannten wir aus der Berliner Jazzszene.. und dann haben wir geprobt und es passte perfekt vom Vibe her und wir konnten direkt wortlos kommunizieren.

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Wie würdest du euren Sound beschreiben?

Bands wie Hiatus Kaiyote oder auch die israelische Band Buttering Trio sind schon eine riesige Inspiration. Diese Bands haben einen krassen Hip-Hop-Vibe und ‚laidbackness‘, aber sind dennoch sehr hybride und man kann sehr viele verschiedene Einflüsse hören. Vor allem haben diese beiden Bands keine Angst Neues auszuprobieren.. diese Bands sind also auch in ihrer Authentizität sehr inspirierend, sie scheuen sich nicht, auch ein bisschen weird zu sein, das ist ziemlich fresh und in Deutschland recht unüblich.
Unseren Sound würde ich auch als einen Hybrid aus Jazz, Rap, Neo Soul, RnB beschreiben, in dem aber auch Einflüsse aus Indie oder TripHop gefunden werden können. Tobis Art Gitarre zu spielen ist auf jeden Fall ausschlaggebend für den Sound, er klingt mich wie eine E-Gitarre, die eigentlich ein Fender Rhodes sein möchte. Er spielt ultra soulige Akkorde und wir spielen sehr laidback und loopend, also so, wie ein HipHop Beat. Und dann brechen wir natürlich aus diesem meditativen Sound aus und machen was wir wollen, Jazz eben. Meine Gesangstimme bringt glaube ich recht viel Sweetness mit sich, mein Rap ist meist kritisch angehaucht und das kann schnell switchen von Rappern die mich nerven bis hin zur unhumanitären Flüchtlingspolitik.
Einige Bars als Beispiel…

Rappers are lame like a boileroom crowd
I am insane and I say it wothout
being ashamed or having a doubt
outtaspace like a baked astronaut
questioning hate – im humble and proud
how to debate when your head’s in a cloud?
I speak for the sake of people who drowned
cry them a lake, seeds gotta be sowed‘

Kannst du beschreiben, wie der Song „Danceingshoes“ entstand? Wie muss ich mir das vorstellen? Trifft man sich zum jammen, gab es konkrete Ideen, etc.?

Meist hat Tobi eine Akkordfolge im Kopf, Or eine Bassline, oder ich habe einen Text im Kopf und man trifft sich. So ist auch „Dancingshoes“ entstanden Ich hatte schon ein paar Wochen so eine RnB-artige Melodie im Kopf in der es darum geht, dass wir so arg auf Selbstoptimierung aus sind, dass wir verlernen auszubrechen und uns gehen zu lassen. Tobi und ich haben uns dann getroffen und er hat einen sehr blaue Akkorde gespielt, also sehr mellow und ich war ebenfalls gerade nicht vor guten Vibes strotzdend und sang repitativ ‚when my mind is sick‘. Einige Tage später saßen wir mit unserem Bassisten Or dann zusammen und haben dann dieses Lied 10 Minuten lang gejamt und der Track hat sich vollkommen von alleine arrangiert und geschrieben. Glücklicherweise haben wir die Jam aufgenommen und die Aufnahme sehr gefeiert. Das war ein recht seltener Moment, denn meistens bremsen wir uns durch eine große Portion Selbstkritik und nicht hundertprozentige Zufriedenheit selbst aus.

Für mich fühlte es sich an, als wenn er sich selbst geschrieben hätte.

Aber bei „Dancingshoes“ war es eben anders. Der Track hat uns gesteuert. Für mich fühlte es sich an, als wenn er sich selbst geschrieben hätte. Anschließend war es recht tricky zu begreifen wie die Übergänge funktionieren und wir haben die Aufnahme 100 mal angehört und den Song ausgecheckt und arrangiert.

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Was gab es von HOMIE zuvor?

Tatsächlich nicht viel, das ist unsere Debut Single als Band. Aber wir haben bereits im Studio ein paar weitere Tracks aufgenommen. Wir haben vor unserem Release auch schon einige Shows gespielt, so zum Beispiel als Warm Up für Illa J in Leipzig oder kürzlich im Cassiopeia und in der Panke. Der Vorband Gig für Illa J kam zu Stande, nachdem wir auf Facebook regelmäßig Proberaumaufnahmen und Gig-Mitschnitte geteilt haben.

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Was dürfen wir in den kommenden Monaten von euch erwarten?

Wir haben jetzt im Sommer ein paar anstehende Konzerte: am 04.08 im Funkhaus beim Detect Festival und am 18.08 in München auf der Seebühne beim Olympiastadion für ‚Bumm Clack‘. Bumm Clack ist ein Hip-Hop-Label aus München, wir haben die Jungs in Leipzig bei dem Illa J Konzert kennengelernt und nun das große Glück, dass sie uns bei Bookings stets im Kopf haben und uns supporten. Wir wollen im September ein paar neue Tracks aufnehmen und dann noch im diesem Jahr eine längere EP oder Album zu veröffentlichen mit dem Titel „Once Upon A Vibe“.

Homie auf Facebook / Soundcloud / Instagram / Dancingshoes auf Spotify hören.

 


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2 Kommentare

  1. Die im dritten und vierten Interview-Absatz genannte Band schreibt man im Übrigen so: „Hiatus Kaiyote“.

    Liebe Grüße

    Ein aufmerksamer Leser

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