„Hip-Hop is dead“ – Old angry Man (DMC) über Hip-Hop im Jahr 2018

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Es steckt schon viel Wahrheit in dem, was DMC von Run DMC in seiner Video-Tirade über den Stand von Hip-Hop im Jahr 2018 von sich lässt. Da scheint viel Frust in ihm zu stecken wenn er sich fragt, warum heute immer noch mit Waffen in Video herumgefuchtet wird und die jungen, bunten Trapper Xanax und Lean schlucken. Zu viele Rapper sind durch Mord und Drogenkonsum gestorben, als dass man heute immer noch mit dieser Symbolik spielen und den Konsum verherrlichen sollte. Es fehlt DMC an Messeges und Rappern mit Lyrics, die gegen den Mainstream anfechten.

„Hip-Hop is dead“

Bei vielen Punkten kann ich DMC nur zustimmen, doch bleibt ein seltsamer Beigeschmack, wenn ein „älterer Mann“ sich über die Jugendkultur beschwert. Hinzu kommt, dass er sich (natürlich) auf den us-amerikanischen Hip-Hop bezieht. Zwar haben auch wir hier in im deutschsprachigen Raum Künstler, die in ihren Videos martialisch mit Waffen und leicht bekleideten Frauen „spielen“. Auch der Hustensaft in Sprite und natürlich andere Drogen werden hier bei uns „verherrlicht“. Doch gibt es so viele Alternativen zu Gewalt und Konsum im Hip-Hop – und das nicht nur in Deutschland.

Wobei ich ihm allerdings Recht geben musst ist, dass Hip-Hop international politischer sein könnte. Aber solche Themen sind für viele Rapper wohl nicht cool genug. DMCs Meinung nach braucht es statt selbstverliebten Einzeldarstelltern mehr Rap-Crews mit kraftvollen, bildenden, inspirierenden und motivierten Lyrics. Ihm fehlt die Verantwortung, die einhergeht mit Hip-Hop und die Änderungen hervorruft, die niemand anderes übernehmen wird.

Es ist viel Wahres an dem, was DMC hier von sich gibt. Fraglich ist nur, ob diese Message überhaupt bei denen ankommt, an die sie eigentlich gerichtet ist: die angesagten Rapper, die eben nicht dem Bild entsprechen, das DMC sich wünscht. Und deren Fans natürlich.
Das ältere Semester klatsch bei diesem Video in die Hände, die jungen werden es wohl gar nicht erst zu Gesicht bekommen.

Was (mir) jetzt noch fehlt sind sind Statements von den kritisierten Rappern, aber vielleicht kommt das ja noch. Oder eben nicht. *Skrrrrt*