Der Rechtsruck in Deutschland ist nicht über Nacht zustande gekommen. Ich kann mich noch daran erinnern wie vor knapp dreißig Jahren in in Rostock-Lichtenhagen es zu den massivste rassistischen Angriffe gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber kam. Es fühlte sich genau so an wie jetzt. Wut, Angst und Erschütterung machten sich in meiner nächsten Umgebung breit. Die Reaktionen der Künstler war die selbe: „Heute die! Morgen du!“ hieß das Konzert, welches am 13. Dezember 1992 in Frankfurt am Main vor der Messehalle Frankfurt stattfand und international übertragen wurde. Ein Tag, der viel mediale Aufmerksamkeit auf sich zog und die Menschen die die Großstadt brachte. Die Toten Hosen waren auch damals schon dabei. Hut ab!
2018
Nun erleben wir ein Déjà-vu. Diesmal ist es Chemnitz in der sich Menschen vor rassistischen Übergriffen fürchten. In diesem Augenblick fahren zahlreiche Menschen, hauptsächlich Journalisten, Richtung Chemnitz. Heute wissen wir, dass das Thema Rassismus in Deutschland System hat. Ob in der Politik, bei der Polizei oder auf der Straße. Warum ist Sachsen sich selbst überlassen worden? Warum haben wir alle eine Meinung gegen Rechts aber können de facto nichts ausrichten? #wirsindmehr. Ist das so?
Wir haben den Rechten soviele Räume, Wörter und Symbole überlassen. So viele, dass sie sich ihre eigene Identität, ihre Wahrheiten zusammensetzen können. Zu verkopft hat man sich aus den urbanen Gebieten der Sache angenommen. „Dieses Wort sagen die Rechten“, „das tragen nur die Rechten“, „also die deutsche Fahne schwenken geht ja gar nicht!“. Im Netz über solche Dinge zu diskutieren bringt nix! Tatsachen werden immer noch draußen auf der Straße geschaffen.
Feine Sahne Fischfilet bringen es auf den Punkt!
In ihrem Statement auf Facebook, haben die Jungs von Feine Sahne Fischfilet einen nüchternen Blick auf die Lage gerichtet und bringen es auf den Punkt, was wir über diesen heutigen Tag hinaus ausrichten können:
„Es geht darum, endlich mal aus dieser Schockstarre rauszukommen. Einige Leute tun so, als ob die Welt fast untergeht. Tut sie jedoch nicht. Die Neonazis labern die ganze Zeit davon, wie viele sie sind, dass ihnen die Straße gehört. Wenn am Montag da 10000 Leute zusammenkommen und es auch nur für einen Tag schaffen, dem Rassistenmob zu zeigen, dass es da noch Leute gibt, die ihnen die Straße streitig machen, dann ist das der Hammer. Nur dabei darf es aber nicht bleiben, das kann nur ein erster Anfang sein. All die Bands würden sich sicherlich nen Arsch abfreuen, am Montag chillen zu können. Und wenn man das Gefühl hätte, dass da 10000 Leute durch Sachsen laufen und sich dem Mob entgegenstellen, dann würden wir das hart feiern. Aber solange die Verhältnisse sind wie sie sind, hat man sein Privileg zu nutzen. Cool, dass es andere Bands auch so sehen.“