Nichts klingt derzeit sexier als das Wort E-Mobilität. Elektrofahrzeuge, die flüsterleise durch unsere Städte fahren. Ohne einen direkten CO2 Ausstoß direkt beim Einsatz des E-Fahrzeugs. Für Investoren ist das das heiße Ding. Ein etabliertes Produkt wie das Auto, mit einem Up-Date, das die Verbraucher und die Umwelt glücklich machen soll.
In Deutschland zögert man wohl noch mit dem Kauf eines elektronischen Vehicles, wenn man nicht direkt das Geld locker sitzen hat. Neben den hohen Anschaffungskosten eines etwas größeren, familientauglichen Fahrzeugs, spielt die Reichweite und die Infrastruktur im Sinne von Ladestationen – die möglichst schnell laden sollten – bei der Beschaffung eine Rolle. Gründe, weshalb es in Deutschland noch keinen ersehnten Durchbruch gegeben hat. Die Nachfrage ist da, jedoch scheiterte der Umbruch bislang an einer innovativen und effizienten Batterie-Technologie.
„Electric For All“
Mit diesem Slogan, möchte die Volkswagen AG den E-Fahrzeugmarkt progressiv angehen. Es ist ein mehrdimensionales Projekt, welches sich nicht nur auf die Herstellung von Fahrzeugen, sondern auch deren notwendige Beantwortung der Batterie-Effizienz in Verbindung einer standardisierten Ladeinfrastruktur konzentriert. Ab 2020 wird das Model ID. auf dem Markt erhältlich sein und soviel kosten, wie ein gut ausgestatteter Golf Diesel.
Ein dafür eigens entwickeltes Baukastenprinzip Namens Modulare E-Antrieb-Baukasten, (MEB) läutet das Zeitalter einer neuen Fahrzeugarchitektur an.

Der MEB bildet dabei nicht nur die technische Matrix für alle Modelle der ID. Familie von Volkswagen, sondern auch für viele E-Autos der Konzernmarken Audi, Seat, Škoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge.
Wenn man sich die Gläserne Manufaktur in Dresden anschaut, so könnte man meinen, man sei der Zukunft angekommen. Leise, ohne den Geruch von Maschinenöl gleiten die E-Golf Karosserien über das Fließbandparkett. Man kann von allen Etagen und der Orangerie in den Produktionsbereich hineinsehen. Transparent und volksnah zeigt man sich hier. Eng getaktet laufen hier internationale Besuchertruppen durch die Manufaktur.
Ein blühender Massenmarkt auch für und in Deutschland?
Bevor irgendwas blüht, muss es hergestellt werden! Wir haben mit Jochen Tekotte über den Standort Deutschland als Produktionsstätte unterhalten.
Herr Tekotte, bedeutet mehr E-Produktion auch mehr Personal?
Die MEB Fahrzeuge sind für die Produktion hocheffiziente Produkte, die es uns ermöglichen synergetisch die E-Mobilität in Zwickau zu konzentrieren, zur Sicherung und Erhalt der Arbeitsplätze.
Welche Anforderungen werden an ihre Mitarbeiter gestellt, um sich auf die neue Herausforderung einzustellen?
Wir fertigen heute schon jeden Tag über 70 eGolf in VW Sachsen. Dieses Wissen zur Fertigung von E-Autos werden wir über Qualifizierung & Multiplikatoren nutzen um die Mitarbeiter für die ID. Familie in der Fertigung vorzubereiten. Die Mannschaft in Zwickau, als erster und umfassender E-Mobilität Standort im VW Konzern, bereitet sich hochmotiviert auf diese neue Herausforderung und Transformation vor. Sicher ist: Für den Fahrzeugbau und den Mitarbeiter stellt die Veränderung des Antriebskonzeptes der Fahrzeuge durch die ID. Familie im Bereich der Montage eine Veränderung dar.
Umweltfreundlich. Geht das mit dem Gedanken der Massenproduktion einher?
Ein Elektroauto verursacht heute schon auf Basis EU-Strommix 20% weniger CO2 als Diesel. Ein E-Auto fährt zudem immer lokal abgas- und emissionsfrei. Der Gesamt-CO2-Bilanz-Vorteil nimmt künftig zu, je weiter sich der Strommix Richtung erneuerbare Energien verschiebt.
Welche Rolle wird das Up- und Recycling bei der Produktion spielen?
Als Unternehmen liegt es in unserer kaufmännischen und strategischen Verantwortung, den Rohstoff-Bedarf für E-Mobilität sowie deren Preisstabilität langfristig abzusichern. Wir arbeiten hier an drei Wegen: Rohstoffe effizienter nutzen, Einsatz alternativer Materialien, Recycling im Closed-Loop-Verfahren.
Wir erwarten neben der rasanten Verbesserung der Batterie-Technologie grundsätzlich noch große Effizienz-Verbesserungen bei einer noch so jungen Technologie wie E-Mobilität. Hier wird sicher auch die Verwendung von Recycling Materialien in der Produktion ein große Rolle spielen.
Wie sieht die Zukunft des Verbrennungsmotors bei VW aus?
Der Elektroantrieb wird sich zunächst als dritte Kraft neben Benziner und Diesel etablieren. Es wird keinen sofortigen, kompletten Umstieg aller Kunden auf das Elektroauto geben. Wir sagen aber ganz klar: Dem E-Auto gehört mittel- und langfristig die Zukunft.

Fazit
Der Modulare E-Antrieb-Baukasten scheint für die Volkswagen AG die Antwort auf die massentaugliche E-Mobilität zu sein. Hier und da setzt man auf bereits bewährte Materialien und verzichtet auf noch zu teure. Schließlich geht es nicht darum ein Luxusprodukt auf den Markt zu bringen.
Noch ist nichts in Produktion gegangen, aber die Kommunikation ist bereits raus und die Pläne werden immer konkreter. Ob nun alles so wie vorgestellt läuft wird man sehen. Nach den ersten Erfahrungsberichten der Verbraucher wird klar sein, ob das Produkt auf dem Markt eine Chance haben wird. Schließlich sind im niedrigeren Preissektor auch weitere Mitstreiter bereits erfolgreich am Start. Wir denken: Die Richtung stimmt schonmal!
Dieser Artikel wurde nicht bezahlt und spiegelt unsere eigene Meinung wider.