Ein längst notwendiger Preis in der deutschen Medienbranche. Leider. Würden sich nicht all zu viele Kartoffeln rumtreiben und ein verzerrtes Bild über die Einwanderer verbreiten, so müsste nicht ein solcher Preis verliehen werden.

Initiiert wurde dieser von dem Verein „Neue deutsche Medienmacher e.V.“. Seit zehn Jahren treffen sich Journalist*innen mit und ohne Migrationshintergrund, um für Vielfalt in den Medien einzutreten.

„Medienpreis für besonders unterirdische Berichterstattung“

Passend zum zehnten Vereinsgeburtstag haben die Vereinsmitglieder*innen die „Goldene Kartoffel“ ins Leben gerufen.

Weil es in den Medien nach wie vor vorurteilsbehaftete und diskriminierende Artikel und Sendungen gibt, haben wir beschlossen, einen Medienpreis für besonders einseitige oder missratene, kurz: für unterirdische Berichterstattung über Aspekte unserer vielfältigen Einwanderungsgesellschaft auszuloben. Dieser Preis soll an Medien und im Ausnahmefall auch an Journalist*innen verliehen werden, die ein besonders verzerrtes Bild unseres Zusammenlebens zeichnen, indem sie Probleme und Konflikte grob überzeichnen, Vorurteile und Stereotype verfestigen und gegen journalistische Standards verstoßen. Dieser Preis trägt den Namen „Die Goldene Kartoffel“.

Julian Reichelt ist erster Preisträger

Die Begründung der Jury:

BILD ist aus unserer Sicht fortschrittlich, wenn es darum geht, die Vielfalt in der Gesellschaft unverkrampft und selbstverständlich darzustellen (etwa in Vox-Pops). Doch mit Julian Reichelt hat die BILD-Zeitung in kürzester Zeit eine Rolle rückwärts gemacht. Unter seiner Ägide steht das Blatt nun wieder konsequent für all das, wogegen sich die Neuen deutschen Medienmacher einmal gegründet haben: BILD steht für Unsachlichkeit, Vorurteile und Panikmache, wenn es um die Themen Integration, Migration und Asyl geht, für doppelte Standards in der Berichterstattung über Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und für einen stark ethnozentrischen Blick auf unsere Einwanderungsgesellschaft und deren Herausforderungen.

Die Verleihung findet am Samstag, den 3. November, im Südblock in Berlin-Kreuzberg statt. Julian Reichelt ist eingeladen, um den Preis entgegen zu nehmen. So er denn erscheint.

 

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