Musiker denken längst nicht mehr in Genres. Um so schwerer für uns, die über Musik schreiben und ihren Leser*innen in Worten nahe bringen wollen, was sie denn erwartet, wenn sie auf den Play Button klicken.
Jakuzi macht es einem ebenso nicht leicht, obwohl die Sounds wahnsinnig vertraut und doch neu erscheinen. Sicherlich liegt es daran, dass sie das stereotypische Terrain verlassen haben und ihr eignes hybrides Ding drehen.
The Quietus schreibt dem Duo aus Istanbul Elemente aus Krautrock, Disco und Post-Punk zuschreibt zu, was ich noch um Psychedelic-Synth-Retro-Pop erweitern würde.
Die Düsternis der Lyrics und des Sounds sind bewusst so gewählt. Angeblich sollen sie die politisch und wirtschaftlich erdrückende Lage in ihrer Heimat thematisieren. Das greift mir persönlich viel zu kurz und ich weiß nicht, ob ich Jakuzi darauf reduzieren möchte.
„Taner Yücel und Kutay Soyocak feierten mit ihrem Debütalbum ‚Fantezi Müzik‘ (2017) international Erfolg mit ihrer Fusion aus türkischer Sprache und Wave, welche sie auf ‚Hata Pay?‘ (übersetzt ‚Ein Teil des Fehlers‘) zusätzlich vertiefen.“
Traumreise
Jakuzi löst bei mir persönlich ein Kopfkino verbunden mit einem wohligen Gefühl aus, das mich in die Zeit unserer Sommerurlaube Ende der 80er und Anfang der 90er versetzt. Eine Zeit, in der wir ohne Klimaanlage im alten Mercedes meines Cousins durch die Gegend gefahren sind und seine (Pop) New Wave Tapes rauf und runter hörten.
Am 05. April erscheint ihr zweites Album. Die oberen Videos sind die Singleauskopplung aus „Hata Payi“ (ausgesprochen: Hata Pahje).