Frühling ist schön. Frühling ist aber auch nur einen Bauspeck vom Sommer entfernt. Morgens und Abends der prüfende Blick im Spiegel. Mit vierzig dann doch nicht mehr ganz schlank wie mit zwanzig. Ehrlich gesagt finde ich es auch nicht (mehr) schlimm. Es hat gedauert. Zu sehen, wie die Kilos mit den Jahren immer weiter nach oben gehen, war zunächst sehr beängstigend. Wird sicher die nächsten Jahre nicht anders sein.
Ach so: Keine Angst. Ich will euch nix verkaufen!

Es wäre gelogen zu sagen, dass ich es nicht mit einer Diät probiert hätte. Aber – surprise – die Kilos kamen schneller drauf, als ich sie mir mit einer Shake-Ersatzpillen-Kur runter gehungert hatte. Das war frustrierend. Denn wenn ich den Pegel hätte halten wollen, hätte ich weiterhin die teuren Shakes samt Pillen kaufen müssen.

Homöopathisches Präparat mit Schwangerschaftshormon als Information

Nun wurde ich erneut auf das Thema angesprochen. Eine „Stoffwechsel-Kur“ mit einem homöopathischem Präparat, welches das Schwangerschaftshormon als Information trägt. Es soll wirken, wurde mir versichert. Die Person stand als Beweis vor mir. Vorher- Nachherbilder gab es auch auf dem Handy zu sehen. Es stimmt. Sie hat mega abgenommen. Innerhalb von zwei Monaten fünfundzwanzig Kilo. „Ich glaube nicht an Homöopathie“, sagte ich ihr. „Aber es wirkt. Siehst du doch,“ das Gegenargument. „Wie viele Kalorien hast du am Tag eingenommen, während der Diät?“, sie „500“. „Und wie ernährst du dich weiter, nach der Diät?“, sie mit ernster Miene „Ich werde mein Leben lang nur noch dieses Produkt nehmen und nix anderes.“
Es folgte ein Vortrag darüber, dass in unserem Essen sowieso nicht genug Nährstoffe sind und die Pillen alles beinhalten, was der Körper braucht. Und die „Kur“ sei schon etwas kostspielig aber, wenn man die weiterempfiehlt, dann bekommt man die Produkte etwas billiger.

Abnehmen dürfte doch nicht so teuer sein, oder?

Eigentlich sollte man beim Abnehmen doch eher sparen, oder täusche ich mich? Es liegt mir fern über die Entscheidung von Erwachsenen Menschen zu urteilen, aber ist das wirklich die Lösung? Teure Nahrungsergänzungsmittel? Ich habe das Gefühl, dass die den radikalen Verzicht irgendwie gedanklich begründen wollen. Die Motivation: Kostet viel, ist deshalb hochwertig und das kann nur helfen.
Ich kann wirklich nachempfinden, dass man weniger wiegen möchte. Und es gibt auch eine Lösung: weniger Kalorien. Das Effektivste, was es gibt. Weniger Kalorien heißt weniger Nahrung, heißt weniger einkaufen und weniger essen. Sollte nicht soviel kosten, oder? Natürlich ausschließlich gesunde Nahrung. Weniger Zucker und (tierisches) Fett hatte bei uns in der Familie schon direkt geholfen.
Sport ist gar nicht so effektiv, wenn man dauerhaft weniger wiegen möchte. Ihr könnt euch evtl. nach einer Stunde Cardio-Training einen Burger gönnen. Aber abnehmen wird man nicht unbedingt danach.

Weniger essen. Weniger Kalorien. Da habt ihr es. Und wenn ihr gesund seid und euer Bauchspeck für euer Herz-Kreislauf-System nicht bedrohlich ist, dann macht es eben etwas straffer durch ein paar Sit-Ups. Ich bewundere ja Frauen im Fitnessstudio, die in einem Top und Leggins ihren Bauchspeck zelebrieren. Wenn man sich feiert, dann ist die Laune auch besser. So habe ich gelernt im Spiegel nicht mehr Problemzonen zu sehen, sondern Erfolge durch den Sport. Der Stoffwechsel kommt so auch in Schwung und das Herz-Kreislauf-System wird ordentlich trainiert. Wer sagt, dass man dafür ein Federgewischt sein muss? Ich liebe meinen definierten Speck.

Liebt euch. Ist ein gutes Gefühl. Geht auch, mit Speck.