Als gebürtige Iranerin geht mir gerade vieles durch den Kopf. Nicht zuletzt, wegen den Unruhen in meinem Geburtsland. Lange Zeit habe ich geschwiegen, weil ich mich nicht mehr aufregen möchte. Was vielleicht sehr ignorant sein mag. Ich lebe aber dennoch hier und muss mich immer wieder für eine Seite entscheiden, damit ich mich nicht verliere. Das nennt man zwischen den Stühlen sitzen. So ist es einfach. Irgendwann hat man keine Kraft und Nerven.

Gerade als es nichts neues (siehe Weltspiegel) aus dem Iran gibt, außer, dass wieder einmal Menschen ihr Leben gelassen haben, weil sie für ihre Rechte auf die Straße gegangen sind, seh ich mir Germanias neustes Video mit Ali Bumaye an. Und ein Satz bleibt bei mir besonders hängen. Als er darüber spricht, was seine Leute im Flüchtlingslager im Libanon sagen: „Soll doch der Krieg kommen.“ Und ich frage mich, ob das so ist, wenn Menschen nichts mehr zu verlieren haben. Dass man am Ende sich genau das wünscht. Krieg als Hoffnung.

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Wie lange gibt es schon Unruhen in dieser Region? 40 Jahre? Mehr? Es wachsen Generationen in Kriegszustände und Unterdrückung auf. Was bedeutet, dass sie keine gelebten Alternativen kennen. Was bedeutet, dass das Land in dem Freiheit und Wohlstand herrscht nicht in ihrer Heimat sondern vor ihrer Haustür zu finden ist.

Natürlich gibt es noch viel mehr Punkte. Aber mich beschäftigt gerade nur eines dieser Punkte.