Odario Williams (Odario) ist ein Storyteller und HipHop-Junkie, beschreibt sich selbst als Schauspieler, DJ und Radiomoderator. In Kanada kennt man ihn als Moderator der bahnbrechenden Sendung Afterdark von CBC Radio One bekannt. Dieses Magazin verbreitet die Indie Soul und Artverwandtes über den kanadischen Äther.
Als Frontmann von Grand Analog wurden seine Hip-Hop-Vibes und seine einfühlsamen Texte auf drei Alben sowie mehreren EPs veröffentlicht, darunter ein Stück mit Posdnuos (einem Drittel von De La Soul). Den kontemplativen Ansatz der Native Tongue Posse-Culture hört man auch ein bisschen auf der neuen EP „Good Morning Hunter“. Sie erschien am 23. Oktober beim kanadischen Indie-Soullabel Do Right Music.
HipHop, Jazz-Rap-Vibes mit Live-Instrumentierung und Drum’n‘Bass-Dub fließen zu einer runden Sache zusammen. Regie führt DJ Ofield K (Odarios Bruder).
Der Opener „Peace“ besticht durch seinen massiven Schwung. „Reprise“ macht eher den Eindruck von verträumtem Unterwasser-Sound mit Offbeat, so wie Massive Attack auf „Protection“.
„Midnight Ghosts“ an der Seite des Rappers Chad Price koppelt mellow Wabbel-Beats mit androgyn gesungenem R’n’B. „Good Morning“ reißt kraftvoll spittend zu einem wunderschön perlenden Unterleger mit und strotzt vor Alliterationen und weichen Reimen – mit dabei ein Progrock-Gitarrensolo von Adrian X im Stile von Porcupine Tree. Das Ganze flutscht dann noch einmal ohne Solo und Text als dubbig arrangierte Bass- und Breakbeats-Version durch.
Eine Entdeckung ist die im Rap noch unbekannte Dichterin Alana Laws a.k.a. Angelita SB in den Tracks „Disastro“ und „Reprise“, bevor der Closer „Hot Hot Heat“ als Electrojazz-inspirierter Space-Reggae-Pop abräumt und mit Protoje– und Dub FX–artigem Toasting noch eine weitere Klangwelt betritt. Weibliche Soulgesänge im Background von Kamilah Apong und Dawn Pemberton vervollständigen den Sound auf der EP, füllen Echo-Effekte mit menschlicher Emotion und lehnen das Outfit des Gesamtprodukts ein bisschen an hymnischen Disco-Funk à la Sister Sledge und Patrice Rushen an.
Spannend zappelt darüber hinaus auch die Kameraführung zum hymnischen Understatement der Vorab-Single. „Low Light (In This Space)“ ft. Dawn Pemberton ist auf der EP nicht enthalten, lohnt aber aufgrund seiner enormen Soulfullness, noch entdeckt zu werden.
Die EP „Good Morning Hunter“: