Genre: Art Rock
Label: Grand Chess/Indigo

War im vorigen Beitrag (Teil #5) schon von Pere Ubu die Rede, so haben wir bei der Band Sometimes With Others tatsächlich ein Mitglied von Pere Ubu an Bord. Auf den letzten beiden Alben von Pere Ubu war Kristof Hahn an der Slide Guitar vertreten, 2019 trafen er, Sängerin Mika Bajinski, Kontrabassist Yoyo Röhm, Perkussionist Larry Mullins (von Nick Caves Bad Seeds) und der in der Produktion versierte Ingo Krauss bei der New Yorker Band Swans zusammen, teils in anderen Funktionen. Der Kontrabassist spielte dort auch Keyboard, die Sängerin packte ihre Gitarre nicht aus, was sie bei Sometimes With Others tut, der Perkussionist programmierte auch Synthesizer.

Cello, Kontrabass und freies Experimentieren

Vor allem aber gab es bei Swans kein Cello, und Marie-Claire Schlameus begnügte sich dort mit der Rolle der Background-Sängerin. Sometimes With Others ist nun, wie der Bandname sagt, die Chance mal „mit anderen“ zusammen in einer Band eine ungewohnte Klangfarbe zu malen, die sich aus Cello- und Kontrabass-Klängen mischt und sehr winterlich wirkt.

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Marie-Claire Schlameus und Mika Bajinski, zwei der Mitglieder von Somethimes with Others.

Die sechs Akteur*innen mit teils deutscher Herkunft haben internationale Erfahrung im Art Rock-Umfeld. Die fünf intensiven Kompositionen auf „Nous“ wummern an etlichen Stellen außerordentlich. Die ganze Platte wirkt sehr warm. Sie pendelt zwischen Songstruktur und freiem Experimentieren und Ausreizen von Klang-Interferenzen. Die Textur der Sounds erweitert den Horizont des Hörens. Und die Musik fügt sich in die Vorweihnachtszeit, auch wenn einer der Songs von einem Apriltag erzählt.

Anspieltipp (ab 13. November erhältlich, Video bald): „Easy As a Gun“


ART POP & Indie – Die Serie

Warum eine Serie? Nun, die meisten Namen in dieser Serie ziehen im deutschsprachigen Raum nicht allzu viel Aufmerksamkeit an. Sollen die Artists also einander gegenseitig pushen, indem wir sie miteinander verbinden. Hier findet ihr Releases aus dem Zeitraum August 2020 bis Januar 2021, die im weitesten Sinne mit Art Pop und meist auch mit Indie-Labels zu tun haben. 
Auswahlkriterium: Nicht klassifizierbar. Innerhalb des Indie-Rocks keiner größeren Strömung (also keinem New Wave, Synthie, Folk, Psychedelic, Kraut, Indie-Soul usw.) zuzuordnen. Nischenmusik zwischen allen Stühlen. Mit Instrumenten, Vision und Wagemut.
Hier findet ihr alle Artikel der Serie!

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Philipp Kause hat u.a. Musikethnologie studiert & verschiedenste Berufe in Journalismus, Marketing, Asylsozialberatung & als kfm. Sachbearbeiter ausgeübt – immer jedenfalls stellt er Menschen Fragen & liebt Interviews. Er lebt zurzeit in Nürnberg, wo er sich einem sozialen Berufsfeld zuwendet & verschiedene Sendungen bei Radio Z präsentiert, u.a. „Rastashock“, das älteste deutschsprachige Reggae-, Dub-, Dancehall- & Soca-Magazin, (seit 1988 on air). Einflussreichste Acts für ihn persönlich: Stereo MCs, Neneh Cherry, Curtis Mayfield, Arrested Development, Bill Withers ...

1 Kommentar

  1. Lieber Selcta Hiphi,
    Kristof Hahn spielte nur bei der vorletzten Pere Uhu Lp „20 Years in ….“ mit, dafür aber bei den meisten Swans und Angels of Light Alben seit 1990…

    viele Grüße
    Kristof Hahn

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