David Gray – Heart And Soul | Tune des Tages

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Beschaulich, melancholisch, meditativ, zum Besinnen aufs Wesentliche, so verspricht das neue Album des Briten David Gray zu werden. Keine so ganz neue Sache für den 52-Jährigen. Aber zuletzt, im März 2019, hatte er mit einigen distanziert und kühl wirkenden elektronischen Verfremdungen auf den Spuren des Folktronic-Trends überrascht (mich persönlich auch irritiert). Der Edel-Softrocker steht aber seit jeher für ausgezeichnetes Songwriting und Melodien mit Fernweh.

Von der weißen Leiter zur bemoosten Felsengruppe

Seit seinem vierten Album „White Ladder“ (2000) mit dem kryptischen Cover-Artwork (blaue Dachziegel vorne, Glühwürmchen-Muster hinten) und insbesondere dem Song „Babylon“ ist Gray auch europaweit bekannt.

Eine seiner drei neuen Singles, die er 2021 schon online hat, beeindruckt mit einem langen, geschmackssicheren Intro und viel Herz und Soul in der Stimme: „Heart And Soul“.

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Großartige Ballade! „Skellig“ wird das folgende Album heißen, was keltisch klingt. Tatsächlich entstand es bei einer Reise nach Irland, Gastgeber war Edwyn Collins („A Girl Like You“) und dessen Familie. Skellig heißt eine Felsengruppe an der irischen Westküste. Dort befindet sich in rauer, feindselig wirkender Umgebung ein Wallfahrtskloster.

Frei von dem endlosen menschlichen Lärm

Erbaut in einer Zeit, über die wir recht wenig wissen, etwa 600 nach Christus. Die Mönche, die sich dort damals zusammenfanden, sind für Songwriter Gray heute ein Rätsel – eines, das ihn inspiriert:

„Wie nahe konnte man Gott nur kommen wollen? Das Leben muss unglaublich hart für sie gewesen sein“, überlegt David, der zugleich sein eigener Keyboarder und Mundharmonikaspieler ist. „[U]nd der Versuch, die tiefe spirituelle Überzeugung zu ergründen, die sie dazu veranlasste, der mittelalterlichen Welt zu entkommen, führte mich dazu, meine eigenen tiefsten Sehnsüchte zu erkennen, frei zu sein von all dem endlosen menschlichen Lärm, den wir heute so bereitwillig als einen so unausweichlichen Teil unseres täglichen Lebens akzeptieren.“

Mit dem Cello reinigen und träumen

Mitstreiter auf dem spirituell unterfütterten Trip sind langjährige Bandmitglieder, und es ist keine rein männliche Combo. Unter den Musiker*innen befindet sich Caroline Dale, Cellistin, die auch schon in den Diensten von Sinéad O’Connor, Robert Plant (Led Zeppelin), Oasis, David Gilmour (Pink Floyd), U2 und des London Metropolitan Orchestra stand. Die akustisch gestalteten Songs sollen laut Gray zum Träumen anregen: „Träume von Offenbarung, Träume von einer reinigenden Reinheit, Träume von Flucht. Ideen, von denen ich denke, dass es fast jedem Menschen des 21. Jahrhunderts nicht allzu schwer fallen sollte, sie nachzuvollziehen!”

David Gray im bebilderten Interview (Übersetzungen siehe teils in den Zitaten oben):

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Die frühen Hits von David Gray sind in diesem Slot bei Rock am Ring“ (2006) gut zusammengefasst und im sonnigen WM-Sommer damals in schöner Qualität vom WDR-Rockpalast“ gefilmt.

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Zeitlos blieb auch immer die XL-Nummer „Say Hello, Wave Goodbye“, ein extrem schöner Akustik-Song an Harmonika, Schlagzeug und Gitarre, der 2020 noch mal remastered erschien.

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Aktuelle Veröffentlichungen, digital & physisch:

Das Album „Skellig“ von David Gray wird am 14. Mai über Laugh a Minute Records / AWAL (artists without any label), in Deutschland im Vertrieb von GoodToGo erscheinen, in den Varianten CD und Doppel-LP (schwarz) und ist bereits vorbestellbar. Für Vorbesteller*innen gibt es deutliche Preisunterschiede je nach Online-Shop. Bei manchen Angeboten ist eine MP3-Version in der physischen Bestellung integriert.

Das Album „White Ladder“ inklusive der Hits „Babylon“, Please, Forgive Me“ und „Say Hello, Wave Goodbye“ ist bereits remastered u.a. in der Ausführung weißes Doppel-Vinyl erhältlich.

Vom Album „Gold In A Brass Age“ gibt es sechs Tracks in einer wunderschönen Akustik-Version, digital auf Soundcloud.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von soundcloud zu laden.

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