Valerie June borgt sich Stilmittel aus Americana-Folk und Country-Soul aus. Sie fügt sie in einen Kontext ein, der meditativ wirkt. Die orchestralen Sounds auf dem personalstark besetzten Album „The Moon And Stars: Prescription For Dreamers“ wirken schwerelos und ziehen luftig vorüber. Dabei bietet Valerie June, 39, viel Intensität und gedrungene Arrangements auf. Und doch: Leichtigkeit regiert. So auf „Colors“, Anspieltipp auf ihrem siebten Longplayer.
Mondschein meets Memphis
„Organic moonshine roots music“ hat Valerie ihren Stil mal bezeichnet. Sie komponiert und textet selbst. Die Künstlerin spielt die Lieder an mehreren Instrumenten ein. Auf dem Song „Call Me A Fool“ sie hat einen besonderen Gast aus Memphis: Carla Thomas, 78, einer der Stars von Stax. Mit ihr als (bescheidener) Background-Vokalistin entstand eine intensive und hypnotische Soul-Hymne.
Geräusche der Nacht, Melodie des Monds
Die Thematik von Mond und Sternen greift Valerie immer wieder in der Gestaltung des nachtaffinen Albums auf. Es endet mit anderthalb atmosphärischen Minuten Geräusch-Sequenz. Mitsamt ein bisschen Melodie von Ferne.
Natur-Feeling und ein ehemaliger Produzent von Alicia Keys
Ihren Ansatz mag man als kindlich oder exzentrisch empfinden. Ihre Stimme gar teils als gewöhnungsbedürftig. Valerie June stellt im Folgenden ihr Album vor. Sie erklärt es erst ein bisschen. Dann zeigt sie im Laufe einer Session, welche Instrumente sie spielt. Angesichts der Naturbelassenheit dieser Musik ist man überrascht zu erfahren, dass ein Ex-Producer von John Legend und Alicia Keys für Valeries Output verantwortlich zeichnet.
Das Album „The Moon And Stars: Prescription For Dreamers“ erschien am 12. März 2021 bei Fantasy/Concord/Universal.